Ukraine: Bombenanschlag in Julia Timoschenkos Geburtsstadt

Ein Bombenanschlag hat die Geburtsstadt der inhaftierten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko, Dnjepropetrowsk, erschüttert. Bei den vier Explosionen wurden nach ersten Polizeiangaben mindestens zwölf Menschen verletzt.Die Detonationen erfolgten innerhalb weniger Minuten an stark frequentierten Plätzen der Industriestadt Dnjepropetrowsk rund 400 Kilometer südöstlich von Kiew. Zunächst explodierte ein Sprengsatz an einer Straßenbahnhaltestelle, der sich in einem Abfalleimer befunden haben soll, sagte ein Polizeisprecher. Wenig später kam es zu drei weiteren Detonationen, unter anderem am Bahnhof. Über den Hintergrund der Anschläge gab es zunächst keine Informationen.

Ukrainische Regierung wehrt sich gegen Misshandlungsvorwürfe

Den Oppositionsvorwurf der Misshandlung Timoschenkos wies die Partei von Präsident Viktor Janukowitsch entschieden zurück. „Der Mythos von einer Verprügelung Timoschenkos wurde mit dem Ziel geschaffen, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von den unstrittigen Fakten ihrer kriminellen Tätigkeit abzulenken.“

Auch Berlin verstärkte den Druck auf den Co-Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft. „Es kann hier kein Spiel auf Zeit geben von der ukrainischen Regierung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag. Zuvor sagte Bundespräsident Joachim Gauck die Teilnahme einem Treffen europäischer Staatschefs in Jalta ab, um ein politisches Zeichen gegen die Inhaftierung der Oppositionsführerin Julia Timoschenko zu setzen.