Coronavirus: Chinesische Millionenmetropole erhält Notfallklinik

Zu Beginn der chinesischen Neujahrsfeiern verschärft die chinesische Regierung den Kampf gegen den neuen Virus: In der Millionenmetropole Wuhan wird eine Notfallklinik aus dem Boden gestampft. Parallel dazu werden in der Provinz Hubei zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um eine epidemische Ausweitung des Keims zu verhindern.

Spezialkrankenhaus mit 1.000 Betten

In der Millionenmetropole Wuhan liegt die Keimzelle des neuen Virus: Vieles deutet auf einen Viehmarkt in der Stadt hin, auf dem sich das Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen hat. Es befällt die oberen Atemwege, führt oft zu Lungenentzündungen und kann besonders bei alten oder geschwächten Menschen zum Tod führen.

Nachdem die Stadt durch die Sperrung der Verkehrswege weitgehend isoliert wurde, erhält sie jetzt ein Notfallkrankenhaus mit 1.000 Betten, um dem Anstieg der infizierten Patienten zu begegnen. Der Bau soll auf einem 25.000 Quadratmeter großem Areal entstehen, einer Ferienanlage am Rand der Stadt. Die Bauarbeiten sollen bereits am 3. Februar fertig sein.

In Wuhan wurde jeglicher Verkehr eingestellt: Der Fähr- und Flugbetrieb ebenso wie der Bus- und U-Bahn-Verkehr.

Steigende Opferzahlen

Bisher wurden etwa 900 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert, die Zahl der Todesopfer stieg auf 26 an. Erste Krankheitsfälle gibt es jetzt auch außerhalb der Provinz Hubei: Zwei Todesfälle ereigneten sich in den Provinzen Hebei und Heilongjiang. Außerhalb Chinas gibt es bereits Infektionen in Japan, Singapur, Südkorea, Thailand, den USA und Vietnam.

Aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes befürchten die chinesischen Gesundheitsbehörden eine weiter ansteigende Zahl von Infizierten. Das Risiko einer Verschleppung der Seuche in andere Regionen Chinas oder gar andere Länder wird dadurch weiter erhöht, da anlässlich der Feierlichkeiten Millionen von Chinesen auf Reisen sind, um ihre Verwandten zu besuchen.

Dennoch sieht die Weltgesundheitsorganisation WHO zurzeit noch keine Notwendigkeit, einen internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen.

Weite Regionen sind abgeschottet

Mittlerweile werden immer mehr Städte isoliert, um den Virus in China zu stoppen. Zuerst waren es die beiden Städte Huanggang und Ezhou, die etwa 50 Kilometer von Wuhan entfernt liegen. Weitere Städte sind jetzt hinzugekommen. Sie befinden sich ebenfalls in der Provinz Hubei: Chibi, Jingmen, Qianjaing, Xiantao und Zhiiang. Von den Reiseverboten und Quarantänemaßnahmen sind zu den chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten ungefähr 30 Millionen Chinesen betroffen.

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