Wegen Corona: Casillas kandidiert nicht als Verbandsboss

Madrid – Torwart-Idol Iker Casillas hat seine Kandidatur um den Vorsitz des spanischen Fußball-Verbandes RFEF zwei Monate vor der Wahl zurückgezogen.

Hauptgrund für seine Entscheidung sei die Corona-Krise in Spanien, teilte der Weltmeister von 2010 in einem Kommuniqué mit. «Aufgrund der außergewöhnlichen sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Situation, die unser Land zur Zeit durchmacht, rückt die Wahl in den Hintergrund», schrieb Casillas. In dieser Zeit müsse man beitragen «und nicht spalten».

Damit dürfte bei der Wahl am 17. August der umstrittene Luis Rubiales wiedergewählt werden. Casillas erlaubte sich auch einen Seitenhieb auf die aktuelle Führung des RFEF. Der 39-Jährige sagte, er schließe eine neue Kandidatur in Zukunft nicht aus. Dazu müsse es aber «einen gerechten, transparenten und wirklich partizipativen Wahlprozess geben, bei dem das Wohl des spanischen Fußballs angestrebt wird». Das sei diesmal nicht der Fall gewesen.

Neben Casillas hatte laut Medien auch Ex-Regierungschef Mariano Rajoy zeitweilig eine Kandidatur erwogen. Beide waren die Lieblingskandidaten im Lager der Gegner von des seit Mai 2018 amtierenden Rubiales. Hauptgegner ist Profi-Liga-Chef Javier Tebas. Ihre zahlreichen Meinungsverschiedenheiten tragen die beiden in aller Öffentlichkeit aus.

Casillas stand zuletzt in Portugal beim FC Porto unter Vertrag. Im Mai vorigen Jahres hatte er beim Training einen Herzinfarkt erlitten, im Krankenhaus wurde ihm eine Gefäßstütze, ein Stent, eingepflanzt. Im Februar beendete er seine Profikarriere.

Der Mann der Journalistin und TV-Moderatorin Sara Carbonero und Vater zweier Söhne wurde fünf Mal in Serie zum Welttorhüter gekürt und mit «La Roja» auch zwei Mal Europameister. Er spielte von 1989 bis 2015 für Real Madrid. Für die Königlichen bestritt er 349 Ligaspiele, bevor er 2015 zum FC Porto wechselte.


(dpa)

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