Verbot gegen die Hells Angels Berlin City

Mit dem Verbot der Hells Angels Berlin City sind die Ermittlungen gegen den Rocker-Club noch nicht abgeschlossen. Das Inventar im Vereinshaus in Berlin-Reinickendorf soll bis zum Mittwochmittag sichergestellt werden.Auch einige Motorräder werden von der Beschlagnahmung betroffen sein, bestätigte ein Polizeisprecher. Die Sicherstellung war bereits am späten Dienstagabend angelaufen, nachdem eine undichte Stelle die für Mittwochmorgen geplante Razzia an die Hells Angels verraten hatte. Den anwesenden Vereinsmitgliedern wurde die Verbotsverfügung ausgehändigt. Eine erste Zwischenbilanz soll noch am Mittwoch vorgestellt werden.

Verbot war bereits seit einiger Zeit vorgesehen

Die Prüfung  eines Verbotsverfahrens in Berlin stand bereits seit längerem auf dem Prüfstand. Nachdem die Bestätigung des Gerichts vorlag, unterzeichnete Innensenator Frank Henkel die Verbotsverfügung und veranlasste die Razzia. 

Derzeit laufen Polizeiinterne Ermittlungen, ob und wie Informationen über den geplanten Einsatz an die Mitglieder der Hells Angels gelangt sein könnten. Sollte sich der Erdacht verhärten, werde wegen Strafvereitelung und des Verrats von Dienstgeheimnissen im Amt ermittelt.

Bundesweite Razzien gegen Hells Angels

In der jüngsten Vergangenheit wurden auch in Norddeutschland großangelegte Razzien gegen den Club gestartet. Etwa 1.200 Beamte durchsuchten in Hamburg, Hannover und Kiel mehrere Wohnungen, Kneipen und Bordelle. Am Dienstag war in Nordrhein-Westfalen ein Mitglied der konkurrierenden Bandidos erschossen worden.

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