McDonald’s: Mit neuen Ideen raus aus der Krise

Die Restaurantkette McDonald’s verliert seit einigen Jahren regelmäßig Marktanteile. In diesem Jahr belief sich der Umsatzrückgang alleine in den Monaten Juli bis September weltweit auf fünf Prozent, das sind rund sieben Milliarden Dollar. Noch stärker fiel die Verringerung des Gewinns aus. Dieser sank im genannten Zeitraum um 30 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Hierzu trugen neben dem Rückgang der verkauften Menüs Steuererhöhungen in verschiedenen Staaten bei. In den USA sank der Unternehmensgewinn zusätzlich durch Maßnahmen zur Kundenrückgewinnung, die bislang noch nicht den gewünschten Erfolg zeigten.

Ursachen für den Umsatzrückgang in einzelnen Staaten

Am stärksten vom Umsatzrückgang betroffen sind die McDonald’s-Filialen in den Ländern USA, China, Ukraine und Russland. Eindeutig feststellen lässt sich der Grund für die verringerte Beliebtheit der Schnellimbisskette in China. Dort wurde McDonald’s, ebenso wie einige Mitbewerber, mit Gammelfleisch beliefert, worüber die Presse ausgiebig berichtete. In Russland beruht der Umsatzrückgang teilweise auf der Schließung von Restaurants durch örtliche Behörden, während der Konzern sein Engagement in ukrainischen Krisengebieten freiwillig eingeschränkt hat. In den USA beruht McDonald’s Verlust von Marktanteilen zu einem großen Anteil auf einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und auf einem verringerten Fleischkonsum. Dieses veränderte Verbraucherverhalten ist neben einer zunehmenden Zahl von Restaurants der Mitbewerber auch für die Umsatzverluste in Europa verantwortlich.

Die geplanten Maßnahmen gegen weitere Umsatzverluste

Der Konzernchef von McDonald’s, Don Thompson, plant unterschiedliche Maßnahmen zur Krisenbewältigung. So soll das Bestellen und Bezahlen in den Restaurants vereinfacht werden, worunter vor allem die Akzeptanz weiterer Zahlungsmöglichkeiten wie das mobile Bezahlen zu verstehen ist. Auch bei der Servicequalität sieht der Konzernchef Verbesserungspotenzial. Die wichtigsten Maßnahmen betreffen das Angebot. Dieses soll stärker regionalisiert werden und eine größere Anzahl an vegetarischen Speisen beinhalten. Damit auch bisherige Nichtkunden über die Angebotsoptimierung informiert werden, sollen die Ausgaben für das Marketing zunächst ansteigen. Vegetarische Speisen wie der Gemüseburger waren zeitweise Bestandteil der Produktpalette, wurden aber vor einigen Jahren von dieser entfernt. Seitdem finden Vegetarier außer bei Pommes frites und Süßigkeiten sowie gelegentlichen Sonderaktionen kein geeignetes Gericht vor.

Fähigkeit zur Regionalisierung des Angebots bereits bewiesen

Dass McDonald’s in der Lage ist, sein Angebot auf die Bedürfnisse einer bestimmten Personengruppe einzustufen, hat der Konzern bereits bewiesen. Beim Markteintritt in Israel unterwarf er einzelne Restaurants der rabbinischen Kontrolle, sodass er dort koscheres Essen anbieten kann. Hierzu gehört auch der Nichtverkauf der weltweit beliebten Cheeseburger, da die Kaschrut-Bestimmungen den gleichzeitigen Genuss von Milch und Fleisch verbieten. Dass an regionale Essvorlieben angepasste Gerichte eine Umsatzsteigerung bewirken, lässt sich für jedes Land annehmen.

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