Europameister Nani: WM-Sieg ein Ziel

Basel – 58 Tage nach dem EM-Endspiel starten die Finalisten Frankreich und Portugal am Dienstag in die Mission WM 2018 – und müssen Frust und Freude von Paris endgültig hinter sich lassen.

Vor dem Testspielsieg gegen Gibraltar (5:0) feierte Europameister Portugal ein letztes Mal den Triumph vom 10. Juli, gegen die Schweiz rückt in Basel nun der nächste Pokal in den Fokus. «Diese Weltmeisterschaft zu gewinnen ist eines unserer Ziele», verkündete Offensivmann Nani in einem auf der FIFA-Homepage veröffentlichten Interview. «Nachdem wir die EM gewonnen haben sind wir stark und voller Selbstvertrauen.»

Auf dem Weg nach Russland ist die mit Bundesliga-Profis gespickte Schweizer Mannschaft um Roman Bürki, Ricardo Rodriguez und Admir Mehmedi gleich zum Auftakt eine große Aufgabe für Nani und Co. Zudem fehlt Superstar Cristiano Ronaldo den Portugiesen. Europas Fußballer des Jahres befindet sich nach seiner Innenbandzerrung aus dem Finale noch in der Aufbauphase. Auch Bayern-Neuzugang Renato Sanches steht Trainer Fernando Santos noch nicht zur Verfügung.

«Wir wissen, dass die Schweiz ein gutes Team hat und zudem zu Hause spielt. Das wird nicht einfach», sagte Nani vor dem Duell im St. Jakob-Park. «Wir brauchen gleich einen guten Start und müssen unsere Stärken von Anfang an ausspielen, um am Ende nicht zittern zu müssen.»

Neben den Eidgenossen bekommt es Portugal in Gruppe B mit Andorra, Lettland, den Färöer und Ungarn zu tun. «Weil wir nun Europameister sind, werden andere Mannschaften noch motivierter sein und uns schlagen wollen. Aber unser Ziel ist zu versuchen, jedes Spiel zu gewinnen», betonte Nani.

Die unterlegenen Franzosen demonstrierten vor dem Auftakt in der Qualigruppe A gegen Weißrussland, dass sie die bittere Pleite bei der Heim-EM ganz gut verarbeitet haben. Gegen Italien gab es im Test ein 3:1 und vor allem die noch während der Euro stark kritisierten Paul Pogba und Anthony Martial zeigten dabei eine gute Leistung.

Für Frankreich ist ein Sieg in Borissow Pflicht – schließlich streiten sich in der gleichen Gruppe auch Schweden und die Niederlande um das einzige Direktticket zur WM. Im ersten Pflichtspiel nach dem Nationalelf-Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic wollen die Schweden das Chaos beim Auftaktgegner nutzen.

Die 1:2-Niederlage im Test gegen Griechenland war bereits die fünfte Heimpleite der Niederlande in Serie. «Das war nur ein Freundschaftsspiel, am Dienstag wollen wir unser wahres Gesicht zeigen», sagte Bondscoach Danny Blind vor dem Duell mit Schweden zwar. Doch bei einer weiteren Niederlage dürfte es angesichts der unsicheren Strukturen im Verband des EM-Zuschauers auch für ihn eng werden. Blinds Kopf liege bereits auf der «Schlachtbank», schrieb «De Telegraaf» martialisch.


(dpa)

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