Ägypten: Beginn der ersten demokratischen Präsidentenwahl

Mehr als ein Jahr nach dem Rücktritt des langjährigen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak haben die ersten freien Präsidentenwahlen des Landes begonnen. Vielerorts öffneten die Wahllokale mit Verspätung. Vor den Wahllokalen herrschte ein reger Menschenandrang. Vor allem in der Innenstadt von Kairo bildeten sich lange Warteschlangen. Die Reihen der Frauen, die in Ägypten getrennt anstehen, waren teilweise deutlich länger als die der Männer.

Rund 50 Millionen potentielle Wähler

Die Wahlen warn bereits mit Spannung erwartet worden. Bislang ist völlig offen, wem die rund 50 Millionen Wähler ihre Stimme geben. Jüngste Umfragen räumen fünf der insgesamt zwölf Kandidaten gute Chancen ein, die Nachfolge von Präsident Mubarak anzutreten. Zwei von ihnen stammen aus dem Lager der Islamisten. Sollte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erlangen, kommt es Mitte Juni zu einer Stichwahl der beiden Bestplatzierten.

Ergebnis nicht vor Freitag

Nachdem Mubarak im Februar 2011 zurückgetreten war, übernahm das Militär die Macht und setzte eine Übergangsregierung ein. Die Generäle hatten zugesichert, sich bis Ende Juni aus dem politischen Geschehen zurückzuziehen. 

Die erste Runde der Präsidentenwahl geht über zwei Tage. Das Ergebnis wird frühestens am Freitag erwartet.