Zweiter Trainerwechsel in Liga zwei: Dutt beurlaubt

Bochum – Der zweite Trainerwechsel in der 2. Fußball-Bundesliga ist nach nur vier Spieltagen perfekt: Der VfL Bochum und Robin Dutt gehen fortan getrennte Wege. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

«Im Gesamtzusammenhang kommt der VfL zu dem Ergebnis, dass die Mannschaft dem Trainer nach den Vorgängen des Wochenendes und seinem öffentlichen Statement nicht mehr weiterhin vorbehaltlos gefolgt wäre. An dem Punkt ist der VfL zu der Überzeugung gekommen, dass das Team einen neuen Impuls braucht», teilte der VfL mit.

Eine Woche zuvor hatte sich Erzgebirge Aue bereits von Coach Daniel Meyer getrennt. Am kommenden Spieltag muss Bochum am Montagabend beim noch ungeschlagenen VfB Stuttgart antreten. Wer den VfL dann betreut, ist noch nicht klar.

Am Samstag hatten die Bochumer nach einem 0:3 zur Pause gegen den bis dahin punktlosen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden beim 3:3 zwar noch einen Zähler geholt. Allerdings hinkt der Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet mit nur zwei Punkten den Ansprüchen weit hinterher. Anschließend hatte sich Dutt bei der viel beachteten Pressekonferenz sogar selbst infrage gestellt.

«Wenn meine Mannschaft so auftritt wie in der ersten Halbzeit, zum Teil wirklich schlecht spielt, dann haben wir Fehleinschätzungen gemacht. Der Verein kann nicht mit einem angezählten Trainer in die nächsten Wochen gehen», hatte der 54-Jährige unmittelbar nach dem Spiel gesagt. Und am Sonntag antwortete der 54-Jährige im Sky-Interview auf die Frage, ob sich die Club-Verantwortlichen Gedanken über seine Zukunft machen müssten: «Spätestens jetzt sollten sie es tun, wenn ich es schon tue.»

Der VfL sprach von einem «völlig überraschenden» Vorgang des Trainers, der bis dahin immer das Vertrauen gehabt habe. Allerdings hatte Torhüter Manuel Riemann interne Probleme offenbart und die Autorität des Trainers untergraben, indem er nach dem 3:3 am Samstag öffentlich behauptet hatte, zusammen mit Kapitän Anthony Losilla in der Halbzeitpause die Taktik für die Aufholjagd in der zweiten Hälfte ausgegeben zu haben. Zudem berichtete Riemann über nicht geahndete Verfehlungen einiger Mitspieler.

Der Club sah sich daraufhin zu klärenden Gesprächen aufgerufen. «Nicht nur zwischen Trainer und Geschäftsführung, auch mit der Vereinsführung», wie der VfL mitteilte. Zu einem Gespräch mit dem Präsidium habe Dutt am Montag «aber nicht zur Verfügung» gestanden. Offensichtlich folgte daraufhin endgültig der Beschluss, sich sofort von Dutt zu trennen.

Für Dutt war der Job in Bochum die vierte Trainerstation im deutschen Profifußball. Zuvor stand er bereits beim SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Werder Bremen unter Vertrag. Kurzzeitig war er außerdem Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).


(dpa)

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