Wilhelm Bungert kritisiert Preisgeld-Entwicklung im Tennis

Haan – Der frühere Wimbledon-Finalist Wilhelm Bungert hat das hohe Preisgeld im Tennis deutlich kritisiert.

«Es ist meiner Meinung nach ausgeartet. Ich finde, das steht in keiner Relation mehr. Das ist Wahnsinn», sagte der gebürtige Mannheimer der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 80. Geburtstag am 1. April: «Das ist die Sache nicht wert.»

Bungert hatte 1967 als erster deutscher Spieler der Nachkriegsgeschichte das Endspiel des wichtigsten Tennisturniers der Welt erreicht. Für seinen zweiten Platz bekam er als Amateur damals 10 Pfund, was umgerechnet 300 DM gewesen seien. 2018 verdienten die Einzelsieger jeweils umgerechnet gut 2,5 Millionen Euro.

Das heutige Tennis findet Bungert nicht mehr so interessant. «Früher konnte man zuschauen und mitdenken. Heute gibt es nur eins, drauf, drauf, drauf», sagte der ehemalige Weltranglisten-Vierte und frühere Davis-Cup-Kapitän. «Heute schaue ich mir lieber ein Damenmatch als ein Herrenmatch an.»

In Hilden bei Düsseldorf hat Bungert eine Tennis- und Golf-Ranch. In den vergangenen Wochen musste der 43-malige Davis-Cup-Spieler aber für einige Zeit ins Krankenhaus. «Es ging mir nicht so gut, aber es geht wieder bergauf», sagte Bungert.


(dpa)

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