VfB gewinnt Derby – Keller holt Debüt-Punkt mit dem FCN

Düsseldorf – Freude beim Hamburger SV über die zurückeroberte Tabellenführung, kein Gram bei Arminia Bielefeld über deren Verlust, großer Derby-Jubel beim VfB Stuttgart: Das Spitzen-Trio der 2. Fußball-Bundesliga erlebte am 14. Spieltag höchst unterschiedliche Emotionen.

Und hat in Überraschungs-Team Erzgebirge Aue einen überraschenden Verfolger im Nacken. Das Trainer-Debüt von Jens Keller beim 1. FC Nürnberg endete derweil mit einem 0:0 im Franken-Derby bei der SpVgg Greuther Fürth. Kenan Kocak, neuer Trainer von Nürnbergs Mitabsteiger Hannover 96, gibt seinen Einstand am Montag beim Heimspiel gegen Darmstadt 98. Die Niedersachsen rutschten vorerst auf den Abstiegs-Relegationsplatz ab, Nürnberg ist mit einem Punkt mehr auch nur 14.

Der HSV wurde seiner Favoritenrolle gerecht, wenn auch mit Mühe. Beim 2:1 (0:0) gegen den Vorletzten Dynamo Dresden gewannen die Hamburger nach Rückstand erst durch ein Siegtor von David Kinsombi in der vierten Minute der Nachspielzeit. «Auch das ist eine Qualität», sagte Trainer Dieter Hecking nach seinem 150. Spiel als Zweitliga-Trainer ganz pragmatisch: «Es geht jetzt nicht mehr ums Schönspielen. Es geht darum, die Spiele zu gewinnen.»

Da der bisherige Spitzenreiter Bielefeld gegen den SV Sandhausen nur zu einem 1:1 (1:1) kam, ist der HSV aufgrund der besseren Tordifferenz sogar wieder Erster. Die Ostwestfalen nahmen den Verlust der Spitze aber mit Fassung. «Ich bin weder enttäuscht noch traurig, sondern freue mich über ein tolles Fußballspiel», sagte Trainer Uwe Neuhaus, der an seinem 60. Geburtstag «definitiv nicht freimachen» möchte: «Ob wir jetzt Tabellenführer sind oder nicht, spielt eine untergeordnete Rolle.»

Absteiger Stuttgart nutzte die Gunst der Stunde und feierte durch das 3:0 (0:0) im schwäbisch-badischen Derby gegen den Karlsruher SC den von Trainer Tim Walter ebenso mutig wie respektlos angekündigten Zu-Null-Sieg. Mit je drei Punkten Rückstand auf den HSV und die Arminia festigte der VfB, der alle Tore in der letzten halben Stunde erzielte und Marc-Oliver Kempf mit Roter Karte verlor, Rang drei.

Weitere drei Punkte dahinter folgt Aue, das sich mit dem 3:1 (2:0) gegen den FC St. Pauli vorerst in den Kreis der Aufstiegsaspiranten schoss. «Wir stehen zurecht da, wo wir stehen», sagte Abwehr-Routinier Sören Gonther.

Im Tabellenkeller steht hinter Dresden nur noch der SV Wehen Wiesbaden, der in einem turbulenten Spiel mit zwei Elfmetern und dreifachem Eingriff des Video-Schiedsrichters eine 3:6 (2:4)-Heimniederlage gegen Holstein Kiel kassierte. «Das war nicht nur nicht zweitligatauglich, sondern nicht fußballtauglich, wie wir verteidigt haben», schimpfte Trainer Rüdiger Rehm.


(dpa)

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