Syrische Deserteure dürfen nicht in den Libanon einreisen

Der Libanon will keine bewaffneten syrischen Deserteure auf seinem Staatsgebiet dulden. „Jeder, der in Beirut um Bewegungsfreiheit für syrische Rebellen bitte, klopft an der falschen Tür an“, so der Kommandeur der Streitkräfte, General Jean Kahwadschi, zum libanesischen Magazin „Al-Afkar“.

In der vergangenen Woche hatten die libanesischen Behörden bewaffnete Oppositionelle verhaftet, die aus Syrien über die Grenze gekommen waren.

Nur syrischen Zivilisten ist die Einreise in den Libanon erlaubt

Der Libanon hat derzeit eine Regierung unter Beteiligung der schiitischen Hisbollah-Bewegung, die mit dem syrischen Regime von Präsident Baschar al-Assad kooperiert. Sie erlaubt, anders als Jordanien und die Türkei, lediglich Zivilisten aus Syrien die Einreise. Die US-Botschafterin in Beirut, Maura Conelly, hatte kürzlich in einer Besprechung mit Innenminister Marwan Charbel gefordert, der Libanon solle alle Syrer schützen, auch die Angehörigen der Freien Syrischen Armee.

Syrien wird nicht zum Liga-Gipfel eingeladen

Der Libanon hatte auch bei den Debatten in der Arabischen Liga stets versucht, sich schützend vor die syrische Führung zu stellen. Zu dem für den 29. März geplanten Gipfel der Liga in Bagdad wird Syrien aber nicht eingeladen werden. Die Liga-Staaten hatten wegen der brutalen Unterdrückung der Protestbewegung durch das Regime im vergangenen November mehrheitlich beschlossen, die Mitgliedschaft Syriens ruhen zu lassen.

Täglich neue Übergriffe auf Proteste in Syrien

In der Nacht zum Freitag wurde nach Angaben der Protestbewegung in Damaskus ein Aktivist von den Sicherheitskräften getötet. Eine Explosion hörten die Bewohner der Stadt Aleppo. Vermutlich habe eine Gruppe von Regimegegnern eine Zentrale der Sicherheitsbehörden angegriffen, erklärte die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter. Neue Gefechte und Razzien wurden aus den Provinzen Hama und Idlib gemeldet.