Syrien: Umsetzung der Waffenruhe weiterhin unwahrscheinlich

Anzeichen für die vom Assad-Regime angekündigte Waffenruhe in Syrien sind weiterhin nicht zu erkennen. Regierungstruppen und schweres Geschütz seien nicht zurückgezogen worden, teilte ein Aktivist der Nachrichtenagentur dpa mit.

Am Dienstagmorgen um 06:00 (05:00 Uhr MESZ) begann die 48-Stunden-Frist für die Umsetzung der vereinbarten Waffenruhe. Bis zum Donnerstag um 06:00 Uhr Ortszeit müssen beide Seiten die Kämpfe eingestellt haben. Sowohl das Assad-Regime als auch die Opposition hatten dem Vorschlag des UN-Sondergesandten Kofi Annan zugestimmt.

Waffenruhe solle Missverständnis gewesen sein

Noch am Sonntag verlangte das syrische Außenministerium umfassendere Garantien. Demnach forderte das Assad-Regime, dass auch die „bewaffneten Terror-Gruppen“ (Oppositionskräfte) ihre Kampfhandlungen in jeder Form einstellen sollten. Syrien habe niemals bestätigt, die eigenen Truppen am 10. April aus den Kampfherden abzuziehen. Dies sei eine Fehlinterpretation der syrischen Stellungnahme, hieß es weiter.

Am Montag war von einiger baldigen Umsetzung der Waffenruhe nichts zu spüren. Oppositionsangaben nach kamen am Montag landesweit mehr als 150 Menschen ums Leben. Insgesamt forderte der seit 13 Monaten andauernde Konflikt nach UN-Schätzungen mehr als 9.000 Todesopfer.