Stevens verteidigt Bentaleb-Degradierung

Gelsenkirchen – Trainer Huub Stevens hat die erneute Versetzung von Profi Nabil Bentaleb in die U23 des FC Schalke 04 verteidigt. Die Gründe wollte Stevens aber nicht nennen.

«Glauben sie mir eines: Wir haben nicht grundlos zu dieser Maßnahme gegriffen. Ich finde es schade, dass ich das tun musste. Aber es ging nicht anders», sagte Stevens zwei Tage vor dem Derby gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr/ARD und Sky).

Stevens erklärte zudem, er fände es «schade, dass ich mich für Sachen rechtfertigen muss, die nicht so sind, wie es geschrieben wurde». Im Zusammenhang mit Bentalebs vorheriger Degradierung wollte er es nicht als Entschuldigung für dessen Fehlen am Spieltag im Stadion gelten lassen, dass der Algerier bei seiner schwangeren Frau gewesen sein soll. «Ich habe irgendwo gelesen, dass Nabil nach eigener Aussage bei seiner Frau im Krankenhaus war. Das Spiel war Samstag. Wir haben Nabil am Sonntag gefragt, wie es seiner Frau geht. Da war alles in Ordnung», erläuterte er: «Die Frau kam am Mittwoch ins Krankenhaus und die Kinder kamen glücklicherweise gesund am Donnerstag auf die Welt.» Bentaleb war Vater von Zwillingen geworden.

Die erneute Versetzung ins Oberliga-Team hatte der Verein offiziell mit «einer erneuten disziplinarischen Verfehlung» begründet. Sie gelte «bis auf Weiteres». Nach Informationen der «Bild» soll Bentaleb einen Sprachkurs geschwänzt haben.

Stevens machte zum wiederholten Male dubiose Aussagen über die Probleme des FC Schalke 04, deutete eine öffentliche Erklärung dazu aber zumindest an. «Ich kann und darf nicht alles sagen», erklärte der Niederländer auf die Frage, warum es auch in den sechs Liga-Spielen unter seiner Regie nicht wirklich läuft: «Vielleicht wird das noch kommen. Vielleicht intern. Vielleicht aber auch in der Öffentlichkeit. Ich weiß es noch nicht.» Die Probleme gingen auf jeden Fall «in mehrere Richtungen».

Der Vizemeister des Vorjahres steckt vor dem Derby im Abstiegskampf. Auf die Frage, ob ihn die vielfältigen Probleme der Mannschaft überrascht hätten, sagte der normalerweise im Aufsichtsrat sitzende Stevens: «Ja und nein. Wenn du als erfahrener Trainer oben sitzt, siehst du auch sehr viel. Aber wenn du nicht in der Kabine bist und nicht auf dem Platz, siehst und hörst du nicht alles. Von daher wirst du schon überrascht, wenn du damit arbeitest.»


(dpa)

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