Starke Wut: Wie Eltern ihre Gefühle in den Griff kriegen

Fürth – Vor Kindern lässt sich wenig verstecken. Sie merken meist schnell, ob Eltern gestresst, traurig oder wütend sind. Diese Feinfühligkeit sollte aber kein Freifahrtsschein dafür sein, Kindern gegenüber jede Emotion rauszulassen.

«Erwachsene sind immer in der Vorbildrolle», sagt Ulric Ritzer-Sachs. Er arbeitet bei der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

Wer sein Kind häufig anschreit, schafft damit nicht nur ein vergiftetes Klima, sondern lebt seinem Kind auch vor, dass dieses Verhalten okay ist. «Es ist der Job von Eltern, starke Wutgefühle zu kontrollieren», betont Ritzer-Sachs.

Kurze Auszeit bei aufkeimender Wut

Wer merkt, dass er kurz vor dem Platzen ist, sollte sich eine kurze Auszeit verschaffen. Das kann man seinen Kindern auch genauso sagen: «Ich ärgere mich gerade so, dass ich mal kurz raus muss.»

Was Eltern dagegen nicht sagen sollten: «Ich habe geschrien, weil du dich so blöd verhalten hast.» Dadurch fühlt sich das Kind nicht nur schuldig, es rechtfertigt auch den Wutausbruch des Erwachsenen nicht.

Zu streng sollten Eltern aber auch nicht mit sich sein: Gefühle sind menschlich. Wer sein Kind einmal im Monat anschreit, muss sich keine Sorgen machen. Wer bemerkt, dass er jeden Tag herumbrüllt, sollte sich dagegen professionelle Hilfe suchen.


(dpa/tmn)

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