Pleitenserie in Miami: Zverev und Kerber scheitern früh

Miami – Alexander Zverev diskutierte mit dem Schiedsrichter, sein Rivale David Ferrer kostete den Sieg über die Nummer drei der Weltrangliste mit in den Himmel gereckten Armen aus.

Nach Zverevs überraschender 6:2, 5:7, 3:6-Niederlage gegen den 36-jährigen Spanier, der sich gerade auf seiner Abschiedstournee befindet, sind die deutschen Tennis-Herren beim mit 9,035 Millionen Dollar dotierten Turnier von Miami nun nicht mehr vertreten. Da auch Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber erneut an der erst 18 Jahre alten Kanadierin Bianca Andreescu scheiterte, erwies sich der neue Turnierstandort im Hard Rock Stadium nicht gerade als ein gutes Pflaster für die deutschen Tennis-Stars.

Zehn von elf Deutschen mussten sich bereits vor der zweiten Turnierwoche verabschieden. Einzig Tatjana Maria darf noch hoffen, hatte aber in der dritten Runde in Sloane Stephens aus den USA einen ganz schweren Brocken aus dem Weg zu räumen.

Alexander Zverev haderte nach seiner Niederlage nicht nur mit 47 unerzwungenen Fehlern, sondern reklamierte auch Entscheidungen des Referees. Mit einem so zeitigen Scheitern des Hamburgers, der sich gleich zwölf Doppelfehler leistete, konnte zuvor wohl niemand rechnen. Schließlich hatte Ferrer, die Nummer 155 der Weltrangliste, seit 2015 keinen Gegner aus den Top 5 mehr besiegt. «Es ist ein besonderer Tag, weil es für mich das letzte Jahr des Tennis ist. Diese Spiele gegen einen Top-10-Spieler wie Sascha zu gewinnen, sind ein Geschenk», meinte Ferrer, der mit seinem Kampfgeist das Publikum zu Ovationen bewegte.

Ob Alexander Zverev im Match die Trennung von seinem Manager Patricio Apey in dieser Woche noch im Hinterkopf herumschwirrte, bleibt Spekulation. Dem «tennisMagazin» hatte er bestätigt, sich in einem Rechtsstreit mit dem 79-jährigen Chilenen zu befinden. Apey, der seit 2012 den Jungstar vermarktet, bestätigte die Auseinandersetzung in einem schriftlichen Statement. «Das kam völlig aus heiterem Himmel. Wir sind schockiert, traurig und sehr enttäuscht», schrieb Apey.

«Wir hätten es vorgezogen, alle Bedenken, die Sascha oder seine Familie haben könnten, privat zu besprechen. Es ist sehr enttäuschend, dass sie dies nicht in Betracht zogen, sondern sich entschlossen, rechtliche Schritte ohne Warnung einzuleiten», bestätigte der Chilene und wies darauf hin, dass der Vertrag mit Zverev noch bis 2023 rechtlich bindend sei. Gerüchte über einen möglichen Wechsel von Zverev in die Managementagentur «Team 8», das gemeinsame Unternehmen von Tennis-Star Roger Federer und dessen Agenten Tony Godsick, waren schon vor Wochen aufgekommen.

Für Kerber wird indes Bianca Andreescu so langsam zur Angstgegnerin, nachdem die Kielerin schon vor einer Woche in Indian Wells gegen den kanadischen Teenager ihren ersten Turniersieg des Jahres verspielte. Nach 2:10 Stunden verlor die Wimbledonsiegerin mit 4:6, 6:4, 1:6. Gleichfalls nicht mehr dabei ist die frühere Weltranglistenerste Serena Williams, die wegen einer Knieverletzung zum Drittrunden-Spiel gegen die Chinesin Quiang Wang nicht antreten konnte.


(dpa)

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