Pakistans Premierminister von Verfassungsgericht für schuldig befunden

Nach monatelangem juristischen Streit wurde Pakistans Premierminister Yousaf Raza Gilani vom Verfassungsgericht schuldig gesprochen. Der Regierungschef habe vorsätzlich gegen richterliche Anordnungen verstoßen.Der pakistanischen Verfassung nach ist es Verurteilten nicht möglich, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Gilanis Rücktritt gilt jedoch als unwahrscheinlich. Unklar ist, ob der Premierminister zum Rücktritt gezwungen wird.

Strafmaß lediglich mit symbolischem Charakter

Das Verfassungsgericht verurteilte Gilani, für die Verhandlungsdauer in Justizgewahrsam zu bleiben. Bereits nach einer knappen Minute endete diese und der Regierungschef war wieder ein freier Mann. Ihm drohten bis zu sechs Monate Gefängnis. Seine Anwälte würden die Möglichkeit, gegen das Urteil Berufung einzulegen, prüfen.

Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes wurde Gilani von zahlreichen Anhängern der Regierungspartei PPP gefeiert. Oppositionsführer und Ex-Premierminister Nawaz Sharif forderte indes seinen sofortigen Rücktritt. Nach seiner Verurteilung müsse er die Weichen für vorgezogene Neuwahlen stellen.