Neuer „Eurojackpot“ geht an den Start

Diesen Freitag startet in Europa erstmals der neue „Eurojackpot“. Wöchentlich sollen mindestens zehn Millionen Euro ausgeschüttet werden. An der ersten Ziehung in Helsinki sind unter anderem Deutschland, Italien und fünf weitere Länder beteiligt.

Die maximale Gewinnsumme kann bis zu 90 Millionen Euro betragen. Die Ziehung läuft dabei in zwei Phasen ab: Erst werden 5 aus 50, dann 2 aus 8 gezogen. Mit einer erhöhten Suchtgefahr ist laut Veranstalter WestLotto nicht zu rechnen. Ende des Jahres soll eine Studie eine genaue Analyse der Lotterie liefern.

Deutsche Einnahmen als Fördergelder für Bundesländer

Die zentrale Auswertung aller Tippscheine erfolgt in Münster bei der Westdeutschen Lotterie. Das Ergebnis wird mit einer zweiten Zählung im Rechenzentrum in Dänemark abgeglichen. Die Gewinner sollen am späten Abend bekanntgegeben werden. „Es steht sofort fest, wer gewonnen hat – und wie viel“, sagte WestLotto-Geschäftsführer Theo Gossner.

Einem Sprecher des Veranstalters zufolge sind die Verkaufszahlen der Tippscheine bislang zufriedenstellend. Konkrete Zahlen wollte man aber nicht nennen. Die Erlöse sollen zur Hälfte an die Teilnehmer zurückfließen. Die deutschen Einnahmen könnten zu 40 Prozent als Fördergelder den Ländern zugutekommen.

Bis 19:00 Uhr am Freitag können die Tippscheine der insgesamt 12 Gewinnklassen abgegeben werden.

Experten rechnen mit erhöhter Suchtgefahr

Die Gewinnchancen sind beim neuen „Eurojackpot“ rechnerisch besser als beim staatlichen „6 aus 49“ in Deutschland. Während das klassische Lotto eine Jackpot-Wahrscheinlichkeit von 1:139 bietet, liegt diese beim europäischen Tippspiel bei 1:59. Experten sehen dies jedoch kritisch: „Das verstärkt das Gefühl: Da muss ich mitmachen, da sind die Chancen gut. Man muss aber davon ausgehen, dass sie sowas von irreal sind“, sagte Gabriele Bartsch, Referentin für Grundsatzfragen bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm. Dennoch sei die Suchtgefahr im Vergleich zu anderen Glücksspielen relativ gering.

Unter den teilnehmenden Ländern befinden sich neben Deutschland und Italien auch Dänemark, Finnland, Estland und Slowenien. Künftig könnten aber auch Nationen wie Spanien dazukommen.