Mit Enkelkindern über die Kindheit der Eltern sprechen

Coburg – In den Enkeln entdecken Großeltern manchmal die eigenen Kinder. In ihrem Lachen, ihren Charaktereigenschaften, ihren Stärken und Schwächen.

Da rutscht einem schon mal raus, dass die Mama früher auch furchtbar ungeschickt war. Oder so gar nicht singen konnte. Dürfen Großeltern so etwas erzählen – oder stoßen sie die Eltern der Kinder damit von ihrem Sockel? 

«Kinder wissen viel zu wenig über die Kindheit ihrer Eltern», sagt der Psychologe und Ratgeberautor Hans Berwanger. «Das ist bedauerlich.» Deshalb sollten Großeltern den Enkeln unbedingt von ihren eigenen Kindern erzählen – am besten, wenn die Betroffenen selbst auch anwesend sind.

Kinder empfinden sich häufig als unvollkommen, erklärt Berwanger. Sie finden es blöd, dass sie manches noch nicht schaffen. «Da hilft es ihnen ungemein, wenn sie erfahren, dass es den eigenen Eltern ganz genauso ging.» Das, sagt der Psychologe, schaffe noch mehr Nähe zwischen Eltern und Kindern. Wichtig sei allerdings, dass Großeltern und Enkel mit den Eltern gemeinsam lachen, und nicht über sie. «Der Ton macht die Musik. Es sollten liebevolle Erzählungen sein.»


(dpa/tmn)

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