Lenovo drängt auf den deutschen Smartphone-Markt

Der chinesische Computer-Hersteller Lenovo plant, im kommenden Jahr auch Smartphones in Deutschland zu verkaufen. Das Unternehmen mit Sitz in Peking ist mittlerweile der viertgrößte Smartphone-Hersteller der Welt – macht aber bislang fast den gesamten Umsatz damit im eigenen Land.

Lenovo verhandelt mit deutschen Mobilfunkanbietern

Bislang waren die Chinesen in Deutschland mit Computern und Laptops präsent, die sie über den Fachhandel und Elektrodiscounter vertrieben. Mobiltelefone werden in Deutschland allerdings in erster Linie von den Netzbetreibern in Kombination mit Verträgen angeboten. Deshalb will Lenovo jetzt mit den Telekommunikationsunternehmen Verträge abschließen, um dann mit Beginn des kommenden Geschäftsjahres (April 2014) Smartphones auf den deutschen Markt zu bringen. Genaue Termine stünden aber noch nicht fest, da noch viele organisatorische Details zu klären seien, so Lenovos Deutschland-Chef Stefan Engel.

Lenovo verkauft 95 Prozent seiner Handys in China

Außerhalb von China spielt Lenovo bislang als Handy-Hersteller kaum eine Rolle. In seiner Heimat ist das Unternehmen allerdings so erfolgreich, dass es zum weltweit viertgrößten Smartphone-Anbieter angewachsen ist – nach Samsung, Apple und LG. Im zweiten Quartal 2013 verkaufte Lenovo fast 11 Millionen Handys, 95 Prozent davon in China. Der überwiegende Teil davon, 10,6 Millionen Stück, waren Smartphones. Lenovos Verkaufszahlen mit diesen Geräten stieg in China im Vergleich zum Vorjahresquartal um 144 Prozent. Neben der Volksrepublik ist Lenovo in Schwellenländern wie Russland und Indonesien als Handy-Anbieter aktiv. Der Schritt nach Deutschland dürfte der Beginn einer Expansion nach ganz Westeuropa sein, da viele der möglichen Lenovo-Partner in mehreren Ländern aktiv sind.

Fotonachweis: Lenovo