Hecking vor Bayern-Spiel: «Kein Grund zur Verunsicherung»

Mönchengladbach – Das Hinspiel 3:0 gewonnen, in der Tabelle nur einen Platz zurück – und doch geht Borussia Mönchengladbach als Außenseiter in den 102. Bundesliga-Klassiker gegen den FC Bayern München.

«Wir haben nicht allzu viel zu verlieren. Vielleicht tut es mal gut, die Favoritenrolle los zu sein», sagte Gladbachs Abwehrchef Matthias Ginter dem Fachmagazin «Kicker» vor dem Duell mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister am Samstag (18.30 Uhr/Sky).

Zwar liegen die beiden alten Rivalen auf den Plätzen zwei (Bayern) und drei (Gladbach), doch mit acht Punkten Vorsprung haben die Münchner ein komfortables Polster. «Gegen Bayern zu spielen ist wie Champions League», sagte Sportdirektor Max Eberl. Die Borussia braucht nach drei sieglosen Spielen in Serie und zuletzt zwei 0:3-Heimniederlagen dringend Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze. Das setze seine Mannschaft aber keinesfalls unter Druck, beteuerte Trainer Dieter Hecking.

«Wir haben keinen Grund verunsichert zu sein oder eine Trotzreaktion zeigen zu müssen», sagte der Borussen-Coach. Man müsse auch nach den beiden Heimpleiten nicht alles in Frage stellen. Heckings Devise: «Wir wollen schon mutig sein und nach vorne spielen. Aber wir müssen Effektivität zeigen. Gegen Bayern werden wir nicht so viele Chancen bekommen.»

Hecking wird wohl wieder auf Alassane Pléa und Jonas Hofmann in der Offensive setzen. Ob Raffael nach seiner zweimonatigen Pause wegen eines Schlüsselbeinbruchs schon ein Startelfkandidat ist, verriet Hecking nicht. Im Hinspiel überraschte Gladbachs Trainer mit der Nominierung des zuvor lange verletzten Lars Stindl, der gleich ein überragendes Comeback feierte. Setzt Hecking jetzt auf seinen wieder genesenen Brasilianer?

Drei Heimniederlagen nacheinander gab es für die Borussen übrigens zuletzt 2015. Damals hatten die Gladbacher die letzten drei Heimspiele in der Ära Lucien Favre verloren – allerdings saisonübergreifend. Drei Niederlagen in Serie während einer Spielzeit mussten die Gladbacher zuletzt in der Saison 2010/11 hinnehmen – damals waren es unter Trainer Michael Frontzeck sogar fünf Pleiten in einer Serie von elf sieglosen Heimspielen. Kurios: Diese Serie beendete Favre, der auf Frontzeck folgte und mit einem Heimsieg startete.

Das hilft der Mannschaft am Samstag genauso wenig wie der 3:0-Hinspielerfolg in München oder die Tatsache, dass es in den vergangenen drei Spielen gegen die Bayern immerhin zwei Siege gab. Der Rekordmeister hat auch nirgendwo in der Bundesliga so häufig verloren wie in Mönchengladbach. Das alles macht den Gladbachern aber Mut: «Wir brennen darauf, uns zu rehabilitieren. Und wenn es einen Gegner gibt, der dafür wie gemacht ist, dann ist es der FC Bayern», sagte Stürmer Josip Drmic. Wichtig wäre dann auch, Treffer der Bayern zu verhindern: Das nächste Gegentor im Borussia-Park wäre das 1000. Heim-Gegentor in Gladbachs Bundesligageschichte.


(dpa)

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