Frankfurts Sturm-Juwel Jovic freut sich auf Lissabon

Frankfurt/Main – Mit der verlorenen Zeit bei Benfica Lissabon hat Luka Jovic mittlerweile seinen Frieden gemacht. Das Sturm-Juwel wurde einst beim portugiesischen Rekordmeister verkannt, in die B-Mannschaft verbannt und schließlich an Eintracht Frankfurt verliehen.

Nun kehrt der 21-Jährige mit den Hessen im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo er eigentlich noch bis Anfang 2021 unter Vertrag steht. «Ich freue mich natürlich über meine Rückkehr nach Lissabon. Nicht, weil ich mich rächen will oder so etwas, sondern weil es mich einfach freut, gegen ehemalige Kollegen zu spielen. Es wird eine ganz besondere Partie», sagte Jovic vor dem Duell gegen seinen Ex-Club am 11. April (21.00 Uhr/RTL und DAZN).

Die 90 Minuten im Estádio da Luz kann Jovic locker angehen, muss er seinem alten Arbeitgeber doch nichts mehr beweisen. Längst dürften sich die Portugiesen darüber schwarz ärgern, dass sie dem in diesem Jahr noch ungeschlagenen Tabellenvierten der Fußball-Bundesliga beim Verleih von Jovic im Sommer 2017 für läppische 200.000 Euro auch noch eine Kaufoption in Höhe von sieben Millionen Euro einräumten. Die wird die Eintracht demnächst ziehen.

«Es war besonders am Anfang ziemlich hart», erzählte Jovic in einem am Dienstag auf der Vereinsseite veröffentlichten Interview über die 17 Monate in Lissabon. «Ich war noch unerfahren, habe dementsprechend Fehler gemacht und vor allem kaum gespielt. Es war eher ein mentales Problem.»

Alles Vergangenheit. In Frankfurt ist Jovic zu einem der heiß begehrtesten Profis in Europa geworden und mittlerweile ein Vielfaches dieser Summer wert. Seit Monaten ranken sich die wildesten Transfer-Gerüchte um den eher stillen und zurückhaltenden Torjäger, der in der Bundesliga mit 17 Treffern derzeit zweitbester Schütze hinter Robert Lewandowski (21) vom Tabellenführer Bayern München ist.

FC Barcelona, Real Madrid, Bayern, FC Chelsea, Tottenham, Paris Saint-Germain, Borussia Dortmund – sie alle sollen an einer Verpflichtung des serbischen Jung-Nationalspielers interessiert sein, der vor drei Wochen beim 1:1 gegen Deutschland sein erstes Länderspieltor erzielte. Die anfangs kolportierte Ablösesumme von 40 Millionen Euro hat sich mittlerweile auf wahnwitzige 80 Millionen Euro verdoppelt.

Die Eintracht nimmt die fast wöchentlichen Medien-Spekulationen gelassen zur Kenntnis. «Er ist ein toller Vollender, der immer am richtigen Platz steht», sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Steubing unlängst über Jovic, «aber es ist bislang noch kein Angebot für ihn eingegangen.»

Auch Jovic lässt sich nicht verrückt machen. «Er ist sehr klar im Kopf und trainiert super. Ich habe nicht das Gefühl, dass ihn die Situation belastet», berichtete Eintracht-Trainer Adi Hütter. «Ich nehme Luka so wahr, dass er mit unglaublich viel Freude und Spaß auf den Platz geht.»

Das soll auch am Donnerstag wieder der Fall sein. Dann will Jovic sein Trefferkonto in der Europa League, wo er in zehn Spielen siebenmal traf, weiter aufstocken. Denn wie alle im Verein träumt auch der Jung-Papa, dessen Sohn David Anfang März zur Welt kam, vom Finale am 29. Mai in Baku.

Lissabon soll auf dem Weg dorthin nur eine Durchgangsstation sein. «Es wird ein enges Spiel werden. Die Chancen stehen 50 zu 50», warnte Jovic zwar vor seinem Ex-Verein. Dennoch glaubt er an ein Happy End: «Wenn wir an unsere Grenze gehen, können wir jeden schlagen, also auch Benfica.»


(dpa)

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