Ford Robutt: Ein Roboterleben für den Po

Bei einem Automobilhersteller zu arbeiten, kann schön sein und Spaß machen. Es kann aber auch ein wenig anstrengend sein und zweitweise mal nerven. Bei Ford schaut das selbstverständlich nicht anders aus. "Gut, dass es Roboter gibt", denken sich daher in Anbetracht einiger Aufgabenfelder nicht nur die Chefs. Doch für diese eine Aufgabe, die der bei Ford "Robutt" genannte Automat rund um die Uhr durchführt, würde sich vielleicht sogar noch ein freiwilliger Mensch finden. Allerdings nicht lange.

Denn der Robutt (abgeleitet von "Roboter" und den englischen Begriff für Hintern, "Butt") muss innerhalb von drei Wochen 25.000 Mal auf einem Fahrersitz Platz nehmen – also umgerechnet ununterbrochen fast einmal pro Minute. Als Referenz wurde dabei ein Mann mit durchschnittlichen Körper-Abmessungen herangezogen. Eben jemand, der in einen Ford Fiesta ohne größere Probleme hineinpasst, denn genau für dieses Ford-Modell kommt der Robutt aktuell zum ersten Mal zum Einsatz. Sukzessive soll diese Art des Sitztests auf alle künftigen Ford-Baureihen in Europa ausgeweitet werden.

Die Anzahl der Sitzproben und auch die Zeit, die der Maschine eingeräumt werden, ist nicht zufällig gewählt: Sie wird benötigt, um eine zehnjährige Nutzung zu simulieren. "Vom ersten Moment an, wenn wir in ein Auto einsteigen, sollten bereits die Sitze Komfort und Qualität vermitteln", sagt Svenja Fröhlich, Durability Engineer, Ford-Werke GmbH. "Früher haben wir für diese Qualitätsprüfungen Pneumatik-Zylinder verwendet, die tausende Male in Folge die Sitzfläche mechanisch be- und entlasteten und so das Gewicht eines Menschen simulierten, der ins Auto einsteigt und wieder aussteigt. Mit dem neuen Roboter können wir nun sehr viel genauer nachvollziehen, wie die Menschen im Auto wirklich sitzen". Wie solch ein Test genau ausschaut, ist in diesem Video zu sehen: https://youtu.be/WlK1rbpuyAA


Quelle: GLP mid

(dpa)