Ein globales Problem – Plastik im Meer

269.000 Tonnen Plastikmüll – ganze 38.500 Lastwagen könnte man damit füllen. Forscher haben errechnet, das weltweit etwa diese Menge in den Ozeanen schwimmt. Ein Großteil davon befindet sich in Tieren. Für die Studie fischten die Wissenschaftler zwischen 2007 und 2013 auf mehr als 20 Expeditionen Plastikabfall vor der australischen Küste, im Mittelmeer und im Golf von Bengalen aus dem Meer. Aus den dabei gewonnenen Ergebnissen schlossen sie auf das weltweite Gesamtgewicht des Plastikmülls.

Auch in den Weltmeeren – immer mehr Müll

Im Vorfeld der Untersuchung gab es Schätzungen, die eine weit niedrigere Zahl genannt hatten: das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) ging von 142 Millionen Tonnen Plastikabfall aus. Den Unterschieden in den Zahlen liegt vermutlich die Tatsache zugrunde, dass zurückhaltendere Schätzungen sich nur auf den Müll an der Oberfläche der Meere bezogen. Tatsächlich ist es aber so, dass Plastikflaschen, Tüten und andere Plastikteile zerfallen und dabei auf den Meeresboden absinken. Besonders schwere Brocken stammten von Fischernetzen und alten Bojen. Die Wissenschaftler fordern daher ein internationales Programm, das Fischer dafür belohnt, wenn sie ihre Netze nach Nutzung wieder mit an Land nehmen. Ein größeres Problem stellen kleinere Abfälle wie Flaschen, Zahnbürsten und Tüten dar, deren Entsorgung vermutlich nicht durch Initiativen gestoppt werden kann.

Am meisten leiden die Tiere

Fünf Millionen Plastikteilchen werden in den Weltmeeren vermutet. Da sie mit den Strömungen verteilt würden und sogar in die Nahrungskette gelangen, sei das gesamte Öko-System der Meere davon betroffen. In Nordseefischen und Langusten werden immer wieder Mikroplastikteilchen entdeckt. Auch in den großen Seen Nordamerikas wurden bereits Plastikkügelchen in großen Mengen gefunden. Kalifornien hat daraus Konsequenzen gezogen und als erster US-Bundesstaat Einwegtüten aus Plastik aus den Supermärkten verbannt.
Tragetaschen aus Plastik sind deshalb besonders problematisch, weil sie mehrere Hundert Jahre in der Umwelt verbleiben, nach langer Zeit meistens in Form von schädlichen, winzig kleinen Partikeln. So gelangen sie nicht nur in die Nahrungskette sondern bergen auch die Gefahr, dass Tiere wie Vögel oder Fische sich darin verfangen können. In Deutschland wurde ein Verbot von Plastiktüten im letzten Jahr durch den damaligen Umweltminister Peter Altmaier (CDU) abgelehnt.

Artikelbild: Thinkstock, iStock, Sablin