Digitale Währung: Bitcoin im Aufwärtstrend

Der Bitcoin polarisiert: Für die einen ist er der Vorreiter einer digitalisierten Bezahlwelt, für andere ein risikoreiches Spekulationsobjekt. Zurzeit gewinnen die Digital-Taler wieder an Wert. Grund dafür ist ein ganz besonderer Termin.

Höchster Anstieg seit fast einem halben Jahr

Seit Anfang Januar ist der Bitcoin im Aufwärtstrend: Unlängst kletterte die volatile Kryptowährung auf einen Kurs von über 10.000 US-Dollar. Damit hat sie den höchsten Wert seit ungefähr 20 Wochen erreicht. Der Kurs unterliegt dabei den für Kryptowährungen üblichen Schwankungen. Das macht ihn in den Augen vieler als Geldanlage zu risikoreich, andere sehen das als Indiz für die mangelnde Eignung als reguläres Zahlungsmittel. Dennoch zieht der Kurs zurzeit an. Warum?

„Halving“ sorgt für Kursanstieg

Ob nun mithilfe von Bitcoin-Robots oder dem eigenen Bauchgefühl folgend: Viele Anleger wollen noch vor dem sogenannten Halving einsteigen – das wiederum scheint den Bitcoin-Kurs zurzeit in die Höhe zu treiben.

Beim Halving handelt es sich um eine Halbierung der Belohnung, die Bitcoin-Miner für die Zurverfügungstellung von Rechenleistungen erhalten, die fürs Mining benötigt wird.

Durch das Mining wird die digitale Währung Bitcoin erzeugt. Rückgrat ist dabei in weltweites Netzwerk aus dezentral aufgestellten, mit der Bitcoin-Software versehenen Rechnern. Die Software enthält die sogenannte Blockchain. Sie funktioniert wie ein Kontobuch, das alle Bitcoin-Transaktionen sicher dokumentiert.

Für diese virtuelle Bestätigung und Verbuchung der Transaktionen wird Rechenleistung benötigt. Sie wird von Bitcoin-Minern zur Verfügung gestellt, die dafür in Bitcoins entlohnt werden.

Die Anzahl an Bitcoins ist auf 21 Millionen festgelegt. Die Limitierung dient dazu, eine Inflation der digitalen Währung zu vermeiden. Etwa alle vier Jahre wird diese Höchstzahl erreicht. Dann wird der Lohn der Bitcoin-Miner um 50 Prozent reduziert.

Durch die daraus folgende Verknappung der Bitcoin-Ausgabe erhöht sich die Nachfrage bereits vor dem Halving, und der Kurs der digitalen Währung steigt an.

Das nächste Halving wird im Mai 2020 erwartet.

Spekulationsobjekt Kryptowährung

Das Bezahlen mit Bitcoins ist in Deutschland zurzeit immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Wer heute in eine Kryptowährung investiert, hofft darauf, dass sie irgendwann zu einer Zahlungswährung wird und reale Währungen wie den Euro ablöst. Ob das jemals der Fall sein wird, lässt sich zurzeit allerdings kaum voraussagen.

Darüber hinaus sehen viele Investoren bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin weitere Vorteile: Neben der Befreiung vom traditionellen Bankensystem sind das die weitgehende Anonymität und das weltweit gebührenfreie Überweisen. Hinzu kommt die Möglichkeit, Spekulationsgewinne über Wechselkurse auf Online-Marktplätzen zu generieren. Viele reizt auch die Tatsache, dass eine Sperrung oder eine Zensur beim Einsatz einer Kryptowährung nicht möglich sind.

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