„Costa Concordia“: Bergung des Treibstoffs soll heute beginnen

An der vor über einer Woche auf Grund gelaufenen „Costa Concordia“ haben am Dienstag die Vorbereitungen für das Abpumpen des Schweröls aus den Tanks des Kreuzfahrtschiff begonnen. Taucher der Spezialfirma Smit hatten zunächst den Rumpf des gekenterten Schiffes inspiziert, um zu sehen in welchem Zustand dieser ist.

Das Abpumpen des Schweröls aus den Tanks der „Costa Concordia“ war bereits für letzten Woche geplant. Rettungskräfte sagten jedoch, dass die Bergung des Treibstoffs nicht beginnen können solange Rettungskräfte noch nach Vermissten im Schiff suchten.

Suche nach Vermissten wird fortgesetzt

Gegenwärtig wird die Suche nach vermissten Passagieren des Kreuzfahrtschiffs noch fortgesetzt. Marine-Taucher sprengten sich auf der Höhe des dritten Decks am Heck der „Costa Concordia“ den Weg in das Schiffsinnere frei. Dies berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Es werden weiterhin etwa 20 Menschen vermisst. Seit der Havarie vor elf Tagen wurden bereits 15 Tote geborgen.

Für den Abend werden wieder Verschlechterungen der Wetterbedingungen angekündigt. Ein stärkerer Nordwind und bewegte See in der Region vor der toskanischen Küste sind vorhergesagt. Es ist zur Zeit noch unklar ob sich dies auf die Bergungsarbeiten an der „Costa Concordia“ auswirken wird.

Reederei weiter in der Kritik

Die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, der die „Costa Concordia“ gehört, geriet am Dienstag weiter in die Kritik. Der Generalstaatsanwalt der Toskana, Beniamino Deidda, rückte die Reederei ins Zentrum kritischer Fragen. „Der Arbeitgeber ist verantwortlich, man muss also den Blick auf die vom Reeder getroffenen Entscheidungen richten“, sagte Deidda, wie italienische Medien am Dienstag berichteten.

Generalstaatsanwalt Deidda bezog sich damit auch auf die Tatsache, dass die Reederei den beschuldigten und unter Hausarrest stehenden Francesco Schettino zum Kapitän gemacht hatte. In Sachen Sicherheit und Organisation habe es „Probleme und unglaubliche Leichtfertigkeit gegeben“, hielt Deidda fest. Costa-Manager Roberto Ferrarini soll am Abend des Unglücks und der erst spät angeordneten Evakuierung des Schiffes mindestens dreimal mit Schettino telefoniert haben.