Bundesamt warnt vor Angriffen auf Ihren Computer

Könnte Ihr Rechner manipuliert sein, um Sie auszuspionieren? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine Warnung vor Schadsoftware namens „DNS-Changer“ ausgegeben.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfielt derzeit allen Internetnutzern ihre Rechner auf die Schadsoftware „DNS-Changer“ zu prüfen.

Hintergrund ist Verhaftung durch das FBI

Hintergrund dieser Warnungen des Bundesamtes ist ein Fall von Internet-Kriminalität, der im letzten Jahr von der U.S.-Bundespolizei FBI aufgedeckt wurde, meldet die ARD. Im November wurde bei einer Razzia gegen Computerkriminelle in New York mehr als 100 Server beschlagnahmt, über die ein sogenanntes Botnet von manipulierten PCs gesteuert wurde. Sechs Personen wurden in diesem Zusammenhang festgenommen, ein Verdächtiger ist auf der Flucht.

Nutzer sollen jetzt ihre Computer auf die schädliche Software überprüfen

Die von den Onlinekriminellen manipulierten DNS-Server wurden nach der Festnahme vom FBI durch korrekt arbeitende DNS-Server ersetzt. Diese Server sollen jedoch zum 8. März 2012 abgeschaltet werden. Bei betroffenen Rechnern ist dann eine Internetnutzung ohne die empfohlenen Änderungen der Einstellungen nicht mehr möglich, da die Nutzer wegen des nunmehr fehlenden Zugriffs auf das „Telefonbuch“ (DNS) im Internet mit ihrem Computer keine Webseiten mehr aufrufen können. Daher sollten Internetnutzer die Überprüfung und ggf. Reinigung ihres Rechners möglichst bald durchführen.

Wie man seinen Computer überprüft

In Kooperation mit dem Bundeskriminalamt und der Deutschen Telekom hat das BSI eine Internetseite eingerichtet, die innerhalb weniger Sekunden ermittelt ob Ihr Rechner von der Schadsoftware betroffen ist.

Ist Ihr Rechner infiziert leuchtet auf dem Bildschirm ein rotes Banner, das Ihnen die Infizierung mitteilt. Ist alles in Ordnung, sehen Sie ein grünes Banner das signalisiert, dass Ihre DNS Konfiguration korrekt ist.

Die Überprüfung erfolgt ausschließlich über den Aufruf der Website www.dns-ok.de, es wird keine Software gestartet oder heruntergeladen. Zur Reinigung des Rechners können die Betroffenen beispielsweise die unter www.botfrei.de bereitgestellten Programme wie den „DE-Cleaner“ nutzen.

Allein in Deutschland sind 33.000 Rechner betroffen

Nach Angaben der ARD sollen von dem Hackerangriff weltweit Millionen Computer betroffen sein. Pro Tag registriert das FBI nach eigenen Angaben allein 33.000 deutsche Rechner, die infiziert worden sind. Betroffen sind sowohl PC und Mac sowie alle gängigen Betriebssysteme.

Befallene Rechner werden aus der Ferne manipuliert

Ist ein Computer von der Software befallen, könne der Internet-Browser den Nutzer auf manipulierte Internetseiten umleiten. Dort fänden etwa die Verbreitung angeblicher Antivirensoftware und illegaler Verkauf von Medikamenten statt. Zudem sei es den Hackern gelungen, manipulierte Werbeeinblendungen an infizierte Rechner zu senden, Suchergebnisse zu manipulieren und weitere Schadsoftware nachzuladen. Das ZDF berichtete auch, dass es den Hackern so möglich ist an private Informationen wie Zugangsdaten zum Online-Banking zu gelangen.

Wenn Sie noch weitere Fragen zum Thema Sicherheit im Internet haben, stellen Sie sie doch einfach auf Computerfrage.net.

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