Blackberry-Anbieter RIM schwer angeschlagen

Die Blackberry-Krise hält weiter an und drängt ohnehin angeschlagene Anbieter wie RIM näher an den Abgrund. Mit drastischen Einschnitten will das Unternehmen doch noch die Wende schaffen. Der deutsche RIM-Chef Thorsten Heins schließt auch die Möglichkeit eines Verkaufs nicht aus.

Das hätte momentan jedoch keine Priorität, betont Heins. Zunächst will das kanadische Unternehmen verstärkt auf Kooperationen setzen und so an frühere Erfolgszeiten anknüpfen.

Massive Absatzprobleme sorgen für Verluste

Das vergangene Quartal hat den Umsatzeinbruch weiter verschärft. Der Umsatz ging um ein Viertel auf 4,19 Milliarden US-Dollar zurück, wie RIM am Donnerstag mitteilte. Dies ergibt insgesamt einen Verlust von 125 Millionen Dollar. Noch im Vorjahr konnte das Unternehmen 934 Millionen Dollar Gewinn verbuchen.

Bereits seit einiger Zeit hat der Anbieter mit massiven Absatzproblemen zu kämpfen. Vor dem Smartphone-Boom waren Blackberrys vor allem im geschäftlichen Bereich als mobile E-Mail-Geräte beliebt. Inzwischen wurden die Handys jedoch zu großen Teilen vom Markt verdrängt. Im Vergleich zum Vorquartal ging der Absatz um 21 Prozent auf 11,1 Millionen Geräte zurück.

Massive Umstrukturierung soll Kehrtwende bringen

Der Trend zu Touchscreen-Handy wurde lange Zeit bewusst von RIM ignoriert. Stattdessen hielt das Unternehmen an seinen klassischen Geräten mit vergleichsweise kleinem Bildschirm und kompletter Tastatur fest. 

Der seit zwei Monaten amtierende deutsche RIM-Chef Thorsten Heins soll das Unternehmen nun zurück auf die Erfolgsspur bringen. Bislang hat Heins in der Chefetage aufgeräumt und den Technologiechef David Yach sowie Jim Rowan, der bisher für das operative Geschäft zuständig war, entlassen. Momentan prüfe das Unternehmen außerdem diverse „strategische Möglichkeiten“, zu denen auch Kooperationen und die Vergabe von Lizenzrechten auf das eigene Betriebssystem zählen. Zudem soll künftig der Verbrauchermarkt wieder verstärkt in den Fokus rücken.