Belastung bei großer Hitze – was Menschen mit Herzinsuffizienz beachten sollten

Sommertage mit Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke sind auch in Deutschland nicht ungewöhnlich. Viele Menschen genießen diese Hundstage, doch für andere sind sie eine Belastung, die sogar ihre Gesundheit gefährden kann. Dazu gehören auch Menschen mit Herzinsuffizienz. Sie haben Probleme, die hohen Temperaturen durch körpereigene Abläufe auszugleichen.

Das körpereigene Kühlsystem

Der menschliche Körper reagiert auf große Hitze auf zwei Arten: Zum einen wird die Schweißproduktion gesteigert; und die daraus entstehende Verdunstungskälte auf der Haut kühlt den Körper. Gleichzeitig weiten sich die Hautgefäße, und so erhöht sich die Durchblutung – die Wärmeabgabe vom Körperinneren an die Umgebung verstärkt sich.

Gerade die höhere Durchblutung erfordert eine zusätzliche Herzaktivität. Bei Herzinsuffizienz bedeutet das eine deutlich höhere Anstrengung. Der Körper transportiert die Wärme häufig nur noch unzureichend aus dem Körper ab, und die Betroffenen fühlen sich schlapp und antriebslos. In extremen Fällen kann die Körpertemperatur fast 40 Grad erreichen, und es droht ein lebensgefährlicher Hitzschlag.

Tipps für heiße Tage für Menschen mit Herzinsuffizienz

Die Deutsche Herzstiftung e.V. hat zusammengefasst, welches die häufigsten Fehler von Herzpatienten an heißen Tagen sind – und wie man sie vermeidet:

  • Der Tagesablauf ist nicht an die höheren Temperaturen angepasst. Aktivitäten nach Möglichkeit in die kühleren Morgenstunden verlegen. Oder einfach absagen, wenn klar, dass es voraussichtlich zu heiß wird.
  • Eine zu geringe Trinkmenge. Hier müssen Patienten mit Herzinsuffizienz unbedingt die richtige Menge mit ihrem Arzt abstimmen. Denn sie können auch zu viel trinken. Eine zu große Trinkmenge führt unter Umständen zu einer Überwässerung des Körpers und Wassereinlagerungen (Ödeme) in Gliedmaßen und Organen. Beim Trinken auch auf die notwendige Menge an Elektrolyten achten – zum Beispiel mit einer salzarmen Gemüsebrühe.
  • Blutdruck zu selten gemessen. Das ist besonders problematisch, wenn Herzschwächepatienten sogenannte Diuretika nehmen – also harntreibende Medikamente, die die Körperflüssigkeit reduzieren. Denn die verringern auch das Blutvolumen und damit auch den Blutrückfluss zum Herzen. Nach Rücksprache mit dem Arzt muss die Medikamenteneinnahme in Hitzeperioden unter Umständen verringert werden.
  • Zu wenig Abkühlung. Duschen mit nicht zu kaltem Wasser und der Aufenthalt in kühlen Räumen helfen. Auch zu enge Kleidung behindert die körpereigenen Kühlfunktionen. Lockere, luftige Kleidung ermöglicht Abkühlung durch Brisen und Wind.
  • Zu wenig Bewegung. Hier ist Augenmaß gefordert, denn Muskelaktivität ist eine der größten Wärmequellen im Körper. Andererseits macht regelmäßige, moderate Aktivität das Herz-Kreislaufsystem fit für heiße Tage. Am besten ist Schwimmen geeignet, da der großflächige Wasserkontakt mit der Haut den Körper belebt.

Artikelbild: Pixabay-84628_PublicDomainPictures

 

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