Weißenfels: Auch Joshua (5) konnte nur tot aus der Saale geborgen werden

Drei Wochen nach dem Verschwinden eines Geschwisterpaares aus Weißenfels wurde nun auch die Leiche des kleinen Joshua in der Saale entdeckt. Der Junge war gemeinsam mit seiner Schwester vom Spielen nicht nach Hause zurückgekehrt. Die Leiche der fünf Jahre alten Georgina war bereits Ende Februar aus der damals eiskalten Saale geborgen worden.Der sechsjährige Joshua wurde laut einem Polizeisprecher am frühen Dienstagnachmittag von einem Mitarbeiter einer Mühle bei Reinigungsarbeiten an einem Turbineneinlauf gefunden. Wie schon im Fall seiner fünfjährigen Schwester waren auch heute wieder Rechtsmediziner, Kriminaltechniker und Ermittler im Einsatz vor Ort. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet.

Weißenfels: Hinweise auf ein Verbrechen im Fall Joshua gibt es nicht

Weiterhin hat die Polizei keinen Grund zur Annahme, dass Joshua einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion soll in erster Linie die Identität des Kindes feststellen. Außerdem soll ausgeschlossen werden, dass beim dem Todesfall ein Fremdverschulden vorliegt. Dies erklärte Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang am Dienstag. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handele es sich beim Tod des Jungen um einen Unglücksfall. Die gerichtsmedizinische Untersuchung sei für Mittwoch angesetzt, hieß es.

Betroffenheit in dem kleinen Ort an der Saale

Die Nachricht vom Fund der Leiche wurde in dem kleinen Ort Weißenfels mit Betroffenheit aufgenommen. „Wir hoffen, dass die Familie nun endlich zur Ruhe kommen und Trauerarbeit leisten kann“, sagte eine Repräsentantin der Stadt. Die Familie werde gegenwärtig von Notseelsorgern betreut.

Die Mutter des Geschwisterpaares hatte ihre beiden Kinder bei der Polizei als vermisst gemeldet, weil sie sie nicht wie vereinbart auf einem Spielplatz, nur 250 Meter vom Wohnhaus entfernt, vorgefunden hatte. Kurz nach 23 Uhr entdeckten Beamten dann die fünfjährige Georgina in der Nähe des Wehrs. Die Saale war zu diesem Zeitpunkt im Februar teilweise mit Eisschollen bedeckt und das Wasser floss nahe dem Wehr äußerst schnell.