Apple, Google & Co: Erhöhter Datenschutz gegen Spionier-Apps

Nach zahlreichen Ausspionier-Skandalen sollen Internetnutzer sowohl via Smartphone als auch am PC nun auf einen besseren Schutz ihrer Privatsphäre hoffen dürfen. Die Riesen der Tech-Branche, wie Apple, Google und auch Microsoft wollen ihren Kunden in Zukunft mehr Kontrolle darüber geben, welche Informationen über ihre Browser und Smartphones weitergegeben werden.Diese Ankündigungen der Technologie-Schwergewichte kommt allerdings nicht freiwillig. Zu diesem Schritt wurden die Unternehmen massiv von US-Strafverfolgern und der US-Regierung gedrängt.

Nutzer sollen darüber aufgeklärt werden, welche Daten ihr Gerät über sie sammelt

Obwohl die Rechtssprechung in den Vereinigten Staaten vorgenommen wird, sollen die Änderungen auch für Nutzer in anderen Ländern gelten, betonte die kalifornische Generalstaatsanwältin Kamala Harris. Ihr gelang es durchzusetzen, dass Smartphone-Apps künftig nicht mehr ungezügelt Daten sammeln dürfen. Zu den von Generalstaatsanwältin Harris geforderten strengeren Datenschutz-Standards gehört vor allem, dass der Nutzer darüber aufgeklärt wird, welche Daten von ihm gesammelt werden und was damit geschieht. Bislang sei das meist unklar, erklärte die kalifornische Generalstaatsanwältin.

Die sechs großen App-Store Betreiber beugen sich der Macht

Eine Vereinbarung, die die Anbieter von Apps zu den strengeren Datenschutz-Standards verpflichtet wurde von den sechs großen Betreiber-Firmen von App-Stores unterzeichnet. Auf Druck von Harris unterschrieben Apple mit seinem iPhone und iPad, Google mit seiner Android-Plattform, Microsoft, dem Blackberry-Anbieter RIM, Hewlett-Packard sowie Amazon.

Deutsche Datenschützer sind enttäuscht

Dem deutschen Datenschützer Thilo Weichert geht diese Vereinbarung für mehr Transparenz noch nicht weit genug. „Die Vereinbarung ist ein erster richtiger Schritt, aber sie bleibt weiter hinter dem zurück, was aus europarechtlicher Sicht selbstverständlich ist“, sagte der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein der „Frankfurter Rundschau“-Online.“Unbefriedigend“ sei, dass die Vereinigten Staaten als Sitz der großen Internetkonzerne nur solche „unzureichenden“ Datenschutz-Standards setzten, sagte Weichert.

Apps spionieren ihre Nutzer aus

Vor Kurzem war erst aufgeflogen, dass die App des Online-Netzwerks Path den Inhalt der Adressbücher von iPhones an den Server des Hersteller-Unternehmens übertug, ohne, dass der Nutzer davon wusste. Auch andere Apple iOS- und Google Android-Apps sind durch ähnliche Vorgänge in Verruf geraten. Apple hat bereits angekündigt den Zugriff auf Kontaktlisten nur noch mit Zustimmung des Nutzers zu ermöglichen.

Google – das schwarze Schaf unter den Datensammlern?

Ein kritischer Punkt der neuen Datenschutz-Bemühungen ist die Möglichkeit in Browsern die „Tracking Cookies“ abzuschalten. Bei diesen Software-Elementen handelt es sich um Möglichkeiten für Firmen den Weg eines Nutzers im Internet zu verfolgen. So wird einem Nutzer, der in einem Onlineshop nach einem Produkt sucht, plötzlich genau das Produkt auch auf anderen Websites gezeigt. Nun zeigte sich auch der Internetgigant Google, dessen Haupteinnahmequelle eben diese Art von Werbung ist, dazu bereit, die Abschaltung der „Tracking-Cookies“ zu respektieren. Erst vor kurzem war herausgekommen, dass Google systematisch die Datenschutz-Einstellungen in Apples Safari-Browser umgangen hatte. Auch der Microsoft-Konzern beschuldigt Google, die Einstellungen zur Privatsphäre im hauseigenen Browser Internet Explorer ausgehebelt zu haben.

Suchmaschinen-Gigant Google im Kreuzfeuer der Kritik
Der Suchmaschinen-Gigant Google zu dem auch die Video-Plattform Youtube gehört, hat kürzlich angekündigt, die bislang getrennt verwalteten Nutzerdaten seiner Dienste wie Gmail und das soziale Netzwerk Google+ zusammenzuführen. Die Begründung Googles ist, das dadurch dem Nutzer ein besserer Service geboten werden kann. Datenschützer sehen darin jedoch einen weiteren Weg, mehr Informationen über die Nutzer zu sammeln.