Anonymus: 25 mutmaßliche Mitglieder von Interpol verhaftet

Im Zuge eines internationalen Polizeieinsatzes in Lateinamerika und Europa wurden 25 mutmaßliche Hacker der lose zusammengeschlossenen Gruppe Anonymus festgenommen. Anonymus geriet in letzter Zeit immer wieder in die Schlagzeilen weil die Gruppe Cyber-Attacken gegen große Konzerne aber auch staatliche Behörden durchgeführt hatte. Bei einem internationalen Großeinsatz von Polizei und Behörden wurden nun 25 mutmaßliche Mitglieder der Gruppe Anonymus festgenommen.

Einsatz gegen „koordinierte Cyber-Attacken“

Das der Begriff der Kriminalität sich in Zeiten des Internets wandelt, wurde spätestens durch die Festnahme der Megaupload-Mitarbeiter um Gründer Kim „Dotcom“ Schmitz im vergangenen Monat deutlich. Die Schließung der Fileshare-Seite zeigte aber auch, dass Behörden international kooperieren und sich einer neuen Art von Kriminalität anpassen.

Die Aktion gegen angebliche Mitglieder von Anonymus richtet sich gegen „koordinierte Cyber-Attacken, die von Argentinien, Chile, Kolumbien und Spanien ausgingen“, erklärte die internationale Polizeiorganisation Interpol am Dienstagabend. Die Razzia habe bereits Mitte Februar stattgefunden, hieß es.

Anonymus-Attacken: Behörden, Konzerne und die Nationalbibliothek

Den festgenommenen mutmaßlichen „Hackern“ wird vorgeworfen, unter anderem die Internetseiten des chilenischen Stromunternehmens Endesa, der Nationalbibliothek und des kolumbianischen Verteidugungsministeriums über das Internet attackiert zu haben. Nach Angaben von Interpol wurden in 15 Städten diverse Handys, 250 Computer, weitere elektronische Geräte, außerdem Bargeld und Kreditkarten beschlagnahmt.

Die Festnahme von Mitgliedern aus der Umgebung von Anonymus erregt Aufsehen, da es sich bei der Gruppierung um keine feste Gruppe handelt. Aktionen des Netzwerks entstehen meist kurzfristig durch Aufrufe auf sozialen Netzwerk-Seiten wie Twitter. Störungen verursacht die Gruppe meist durch sogenannte DDoS-Attacken (distributed denial of service) mit denen in den Vergangenheit Internetseiten von Großkonzernen wie Paypal, dem Saatguthersteller Monsato oder auch Visa lahmgelegt werden konnten. Diese Attacken sind aber nur durch die große Menge an Nutzern, die sich daran beteiligen möglich.