Google und Amazon drohen mit Internet-Blackout


Der amerikanische Kongress will Ende Januar ein Gesetz verabschieden das den Schutz des Urheberrechts amerikanischer Firmen stärken soll. Nun schließen sich Internetgiganten wie Google und Amazon protestierend zusammen und drohen zumindest zeitweise ihren Service einzustellen.

Der amerikanische Kongress versucht schon seit Monaten den Stop Online Piracy Act, kurz SOPA, als Gesetz zu verabschieden. Widerstand gegen das Gesetz, welches es amerikanischen Firmen ermöglichen würde Betreiber auch außerhalb der USA dazu verpflichten, Webseiten zu sperren, die das Urheberrecht verletzen, war von Anfang an groß.

Gegner wollen nun zur „Nuklearen Option“ greifen

Nach Angaben der „New York Times“ wird in diesem Monat noch weiter über SOPA debattiert. Dennoch drohen die Mitgliedsfirmen der Interessengruppe NetCoalition, darunter Google, Facebook, Ebay, Amazon und Twitter schon vor der Verabschiedung des Gesetzes mit einem Internet-Blackout. Das It-Portal CNet nannte dies „das politische Äquivalent einer nuklearen Option“.

Millionen Bildschirme würden von Google & Co. geschwärzt

„Diese Option wird ernsthaft diskutiert“, sagte Markham Erickson, Cheflobbyist der NetCoalition, CNet. Dann würden weltweit Millionen Bildschirme gleichzeitig schwarz. Die Nutzer der populärsten Internetangebote würden nur einen Hinweis auf drohende Zensur und eine Aufforderung zum Protest sehen.

Wann soll der Blackout stattfinden

Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine gesicherten Informationen wann oder, ob der Blackout überhaupt stattfinden wird. Da aber der amerikanische Senat für den 24. Januar eine Anhörung zu der Gesetzesvorlage angekündigt hat, wird spekuliert das die Protestaktion am 23. Januar passieren könnte.

Konzerne fürchten eine weltweite Zensur des Netzes

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales ist der Meinung, dass sich das Gesetz äußerst negativ auf das Internet auswirken und zur unsachgemäßen Sperrung von Webseiten führen könnte. Google-Gründer Sergey Brin warnte, das SOPA-Gesetz würde die USA „mit den repressivsten Nationen in der Welt gleichstellen.“ Auch das Europäische Parlament äußerte sich Mitte November kritisch zu der Gesetzesvorlage.