Chronisches LWS-Syndrom – Symptome lindern

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden. Ein häufiger Grund sind Muskelverspannungen, durch eine falsche Haltung bei der Arbeit oder beim Sport. Wegen der hinzukommenden Verschleißerscheinungen treten Rückenschmerzen besonders im Alter häufig auf. Tritt der Schmerz vor allem im unteren Bereich des Rückens auf, sprechen Mediziner von einem LWS-Syndrom (Lendenwirbelsäulensyndrom).

Kommen die Schmerzen plötzlich und sind nur von kurzer Dauer, besteht lediglich ein akutes LWS-Syndrom. Dieses kann mithilfe verschiedener Therapieansätze zumeist schnell geheilt werden. In vielen Fällen jedoch bestehen die Schmerzen über einen langen Zeitraum. Ab sechs Wochen wird hierbei von einem chronischen LWS-Syndrom gesprochen. In diesem Fall muss ein Arzt aufgesucht werden. Zumeist wird dieser Schmerzmittel und Physiotherapie verschreiben. Mittlerweile finden auch pflanzliche Medikamente Einzug. So wird laut leafly.de pharmazeutisches Cannabis gegen Schmerzen vom LWS Syndrom eingesetzt.

Sport als Therapiestrategie bei LWS-Syndrom

Entgegen dem weitverbreiteten Irrglauben, sollte der Rücken nicht dauerhaft geschont werden. Zum Erhalt und Aufbau der Wirbelsäulenbeweglichkeit und um die Rückenmuskulatur zu stärken, sollte in Absprache mit dem Arzt regelmäßig Sport ausgeübt werden. Empfohlen wird ein moderater Sport wie Rückengymnastik, Pilates oder Aquatraining. Die tägliche Bewegung in Form von beispielsweise Nordic Walking oder ein ausgedehnter Spaziergang stellt einen wichtigen Teil der Therapie eines LWS-Syndroms dar.

Die Ursachen eines LWS Syndroms

Die Ursache für ein chronisches LWS-Syndrom kann oft nicht völlig geklärt werden. So ist der Begriff LWS-Syndrom eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheitszeichen. Leitsymptom ist jedoch stets der Rückenschmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule. Neben Muskelverspannungen durch fehlerhafte Körperhaltung sind degenerative Wirbelsäulenerkrankungen eine häufige Ursache.

Verschleißerscheinungen treten beispielsweise durch Abnutzung der Wirbel auf, auch Arthrose kann zu solchen Abnutzungen führen. Ebenso kann Osteoporose (Knochenschwund) der Grund für ein chronisches LWS-Syndrom sein. Darüber hinaus gibt es noch weitere mögliche Ursachen. Auch rheumatische Erkrankungen können verantwortlich dafür sein, genauso wie Stress und Überarbeitung.

Die Schmerzen müssen eingedämmt werden

In allen Fällen ist Schmerzreduktion ein wichtiger Teil der therapeutischen Strategie. Da die Bewegungsfreiheit erhalten bleiben muss, wird ein Arzt üblicherweise Schmerzmittel verschreiben. Je nach Dauer der Erkrankung müssen jedoch immer wieder neue Lösungen gefunden werden, da Schmerzmittel zumeist nicht zur dauerhaften Einnahme geeignet sind. Sie können Organschäden verursachen oder wie im Fall von opioiden Schmerzmitteln besteht ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Teilweise wird in der Therapie auf Psychopharmaka wie Antidepressiva zurückgegriffen, die auch zur physischen Entspannung beitragen können. Doch auch bei Psychopharmaka können vermehrt Nebenwirkungen auftreten.

Neue Hoffnung für Patienten mit LWS-Syndrom

Für viele Patienten kann medizinisches Cannabis eine Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein. Medizinisches Cannabis wirkt schmerzlindernd, entspannend und sogar entzündungshemmend. Im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln sind die Nebenwirkungen weitaus geringer, zudem besteht keine extreme Toleranzentwicklung wie bei Analgetika üblich. Seit März 2017 darf Medizinalhanf in Deutschland ohne Ausnahmegenehmigung verschrieben werden. Für Patienten mit einem LWS-Syndrom ist so ein weiterer wichtiger und hilfreicher Therapieansatz hinzugekommen.

Vorbeugung ist die beste Maßnahme

Trotz der vielen möglichen Therapieansätze ist es natürlich am besten, wenn Beschwerden gar nicht erst auftreten. Gegen ein LWS-Syndrom und andere Rückenleiden können sinnvolle und einfache Maßnahmen zur Vorbeugung ergriffen werden. Empfohlen wird, auf eine richtige Haltung zu achten, hierfür eignen sich ergonomische Sitzgelegenheiten. Zudem sollte regelmäßige Bewegung ein fester Bestandteil des Alltags werden, so können sportliche Übungen unter Anleitung besonders wirksam sein. Pilates und Rückengymnastik werden beispielsweise oft von Krankenkassen angeboten.

 

Artikelfoto: Thinkstock, 510202451_iStock_AndreyPopov

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