Bundesbericht: Weniger Drogensüchtige, mehr Spielsüchtige

Jugendliche in Deutschland greifen immer seltener zu Alkohol, Zigaretten oder Drogen. Dafür ging die Zahl der Computer- und Spielsüchtigen in die Höhe. Das geht aus dem neuen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor.

Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans stellte den Report am Dienstag in Berlin vor.

Zahl der Glücksspielautomaten soll reduziert werden

Besorgniserregend sei der „exzessive oder pathologische Computerspiel- und Internetgebrauch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, sagte Dyckmans. Ihrer Aussage nach peile die Bundesregierung noch vor der Sommerpause die Verabschiedung einer Verordnung an, um die Zahl der Glücksspielautomaten in Gaststätten von derzeit maximal drei weiter zu reduzieren. Entgegen der gesetzlichen Bestimmungen haben auch Jugendliche unter 18 Jahren meist unkontrollierten Zugang zu diesen Geräten.

Neuer Tiefstand bei Tabakkonsum

Einen neuen Tiefstand verzeichnete der Bericht beim Tabakkonsum vom Jugendlichen. Demnach würden nur noch 12 Prozent der 12 bis 17-Jährigen mindestens eine Zigarette pro Woche rauchen. Auch die Tendenz beim Alkoholkonsum junger Leute habe sich fortgesetzt. Diese Zahlen würden zeigen, dass die Drogen- und Suchtprävention der Bundesregierung Erfolg habe, sagte Dyckmans.

Weniger erfreulich sei die weiterhin starke Verbreitung des Komatrinkens bei älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Etwa 9,5 Millionen Bundesbürger trinken laut Bericht Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Mit 986 Drogentoten wurde 2011 hingegen der niedrigste Stand seit Anbeginn der Zählungen verzeichnet.