USA: Indianer erhalten Entschädigung in Milliardenhöhe

Es gilt als historischer Schritt in der Geschichte der USA: Die Regierung zahlt den Ureinwohners des Landes etwa eine Milliarde Dollar (knapp 780 Millionen Euro) Entschädigung. Insgesamt soll die Zahlung 41 Indianerstämmen zugutekommen, kündigte das Justiz- und das Innenministerium an.Dieser Entschluss wurde nach einem fast zwei Jahre andauernden Rechtsstreit gefasst. Die Indianer hatten der US-Regierung vorgeworfen, Misswirtschaft bei der Verwaltung von Stammesgeldern und den Einnahmen aus der Nutzung ihrer Gebiete betrieben zu haben. Einige der Klagen gehen zum Teil mehr als 100 Jahre zurück. Andere Fälle sind noch nicht abgeschlossen und werden weiterhin verhandelt.

Historischer Meilenstein

Die historischen Rechtsstreite seien durch den Vergleich zu einem fairen und ehrenhaften Abschluss gekommen, sagte Justizminister Eric Holder. „Diese waren schon viel zu lange eine Quelle des Konflikts zwischen den Indianerstämmen und den USA“, räumte er ein. In der gemeinsamen Erklärung von Justiz- und Innenministerium wird die Einigung als Meilenstein in der Verbesserung der Beziehungen zu den Ureinwohnern bezeichnet.

Bereits 2009 zahlten die USA mehreren Indianerstämmen insgesamt 3,4 Milliarden Dollar Entschädigung. Anlass für das Verfahren war eine 1996 eingereichte Sammelklage. Der Regierung wurde vorgeworfen, die Ureinwohner um den ihnen zustehenden Anteil aus einem 1987 eingerichteten Treuhänderfonds geprellt zu haben, in den Erlöse aus der wirtschaftlichen Nutzung der Indianergebiete einfließen.