Dreimal Hennings: Düsseldorf bremst Schalke aus

Gelsenkirchen – Wer weiß, wo Fortuna Düsseldorf ohne Rouwen Hennings stünde.

Mit seinem ersten Dreierpack in der Fußball-Bundesliga vermasselte der Torjäger dem FC Schalke 04 den möglichen Heimsieg und bescherte den Rheinländern beim 3:3 (0:1) am Samstag einen wichtigen Punkt nach zuletzt vier Auswärtsniederlagen. Während der Revierclub in einer verrückten zweiten Halbzeit ein Erfolgserlebnis vor der Länderspielpause verpasste, war Hennigs bei der Fortuna der gefeierte Mann des Nachmittags.

«Auf Schalke dreimal zurückzuliegen und dreimal zurückzukommen, das spricht für die Mentalität der Mannschaft», lobte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel sein Team, das nie aufgegeben hatte. Schalke hingegen genügte selbst eine dreimalige Führung durch Daniel Caligiuri (33. Minute), Ozan Kabak (67.) und Suat Serdar (79.) nicht, um die Düsseldorfer vor 61.831 Zuschauern in der Arena niederzuringen.

Immer, wenn die Schalke-Anhänger an einen Erfolg glaubten, war Hennings zur Stelle. Den Spielball und das Trikot nahm er als Trophäen mit, irgendwann sollen sie einen Ehrenplatz bekommen. Noch aber ist es nicht soweit. «Ich habe so einen Karton, wo besondere Trikots drin sind. Wenn wir irgendwann mal irgendwo länger bleiben, hole ich die raus und hänge sie auf», sagte Hennings.

Zunächst verwandelte der 32-Jährige in der 62. Minute einen von Schalkes Aushilfs-Innenverteidiger Weston McKennie verursachten Handelfmeter sicher, dann war er zweimal nach Kontern (74./85.) erfolgreich. Für Hennings waren es die Saisontore sieben bis neun.

«Für das Selbstvertrauen ist der Punkt auch enorm wichtig», sagte Hennings mit Blick auf die kommenden Gegner FC Bayern, Hoffenheim, Dortmund und Leipzig. «Im Moment trifft er, wie er will», lobte Funkel seinen Top-Angreifer. «Das liegt auch daran, dass er vom ersten Trainingstag an verletzungsfrei war und das Selbstvertrauen mit in die Saison genommen hat.»

In den ersten 30 Minuten war es kein Spiel für Fußball-Liebhaber, ehe es immer mehr an Fahrt aufnahm. Die Königsblauen mühten sich lange vergebens, eine Lücke zu finden, Fortuna fand in der Offensive zunächst überhaupt nicht statt. Nach Caligiuris erstem Saisontor in der Liga wurde es munterer. Fast wäre Amine Harit nach dem Wechsel das 2:0 gelungen, als er nach einem Konter mit Tempo in eine Hereingabe des Ex-Düsseldorfers Benito Raman rutschte. Doch der Ball klatschte an die Latte. Für Schalkes Trainer David Wagner waren es am Ende verlorene Punkte: «Wir müssen das 2:0 machen. Deswegen ist das Resultat am Ende ärgerlich.»

Der Ausgleich nach gut einer Stunde fiel aus heiterem Himmel, als McKennie sich nach einer Ecke ein Handspiel im Strafraum leistete. Den fälligen Strafstoß (nach Videobeweis) verwandelte Hennings sicher. Danach fielen die Tore beinahe im Fünf-Minuten-Takt. «Wir haben immer gut reagiert, wenn Düsseldorf den Ausgleich gemacht hat. Aber Düsseldorf hat auch gut reagiert, wenn wir in Führung gegangen sind», fasste Wagner enttäuscht zusammen.


(dpa)

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