Zverev scheitert im Viertelfinale in Halle

Halle/Westfalen – Alexander Zverev ist im Viertelfinale des Rasen-Tennisturniers von Halle nach einem großen Kampf gescheitert. 

Der beste deutsche Tennisprofi verlor nach einem Auf und Ab gegen den belgischen Weltranglisten-33. David Goffin 6:3, 1:6, 6:7 (3:7). Zwei Matchbälle wehrte Zverev bei 4:5 zunächst noch ab, dann verabschiedete er sich nach 2:16 Stunden enttäuscht mit einem kurzen Winken vom Publikum.

Der 22-jährige Hamburger muss damit nach seinen Final-Teilnahmen 2016 und 2017 weiter auf seinen ersten Titel in Halle warten. Zum Beginn der Woche hatte sich die Nummer fünf der Tennis-Welt eine Knieblessur zugezogen, sich aber dennoch entschieden, in der Vorbereitung auf Wimbledon bei dem Heimturnier weiter anzutreten.

Die Vorschlussrunde bei dem mit 2,2 Millionen Euro dotierten Rasenturnier findet nun ohne deutsche Beteiligung statt. Goffin wird am Samstag den Italiener Matteo Berretini herausfordern. Der Stuttgart-Sieger tritt mit dem Selbstbewusstsein seines Titelgewinns der vergangenen Woche an und spielte auch beim 6:2, 7:6 (7:4) gegen den an Position drei gesetzten Russen Karen Chatschanow stark.

Goffin, im vergangenen vergangenen Sommer noch Top-Ten-Spieler, gefährdete die deutsche Nummer eins im ersten Satz zunächst nicht. Auch der Ruf nach einem Notarzt vom oberen Tribünenrang und eine darauf folgende ungewohnte mehrminütige Unruhe und Spielunterbrechung bei 2:2 brachte Zverev nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Die Nummer zwei der Setzliste jubelte mit einem lauten «Come on» über das erste Break, Trainer Ivan Lendl klatschte anerkennend.

Der frühere Weltklassespieler war erst in Stuttgart zum Auftakt der Rasenturniere wieder zum Team gestoßen, nachdem er in der Sandplatz-Saison gefehlt hatte. Dass er auch bei den French Open in Paris überraschend nicht an der Seite von Zverev war, hatte für reichlich Gesprächsstoff gesorgt.

Mit Vater Alexander Zverev senior bereitet der 59-Jährige den Spitzenspieler nun auf Wimbledon und den erhofften Sprung in die zweite Woche des dritten Grand-Slam-Turniers des Jahres vor. Der zweite Aufschlag und Volleys werden Trainingsschwerpunkte sein, mutmaßte der ATP-Finalist-Gewinner: «Ich bin jemand, der seinem Coaching Staff sehr vertraut.» Wie in den vergangenen Wochen brachten Zverev auch gegen Goffin Doppelfehler in Bedrängnis.

Als er im zweiten Satz das erste Break hinnehmen musste, blickte Zverev fragend zu Lendl. Der Hamburger geriet sogar 1:4 in Rückstand und pfefferte bei verpassten Möglichkeiten seinen Schläger auf den abgenutzten Rasen. Der zweite Satz ging klar verloren. Sein frühes Break im entscheidenden dritten Durchgang gab Zverev zum 4:4 wieder aus der Hand. Vor dem Tiebreak animierte er die Zuschauer zu mehr Unterstützung, doch auch das half am Ende nicht.


(dpa)

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