WWF-Studie: Zustand der Erde verschlechtert sich weiter

Am Dienstag veröffentlichte die Umweltstiftung WWF in Berlin den „Living Planet Report 2012“. In dem Report kritisiert der WWF die Ausbeutung der Erde und beschreibt den Zustand der Lebensräume sowie die Bestände verschiedener Tierarten.„Macht die Menschheit so weiter, benötigen wir bis 2030 zwei Planeten, um unseren Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Bis 2050 wären es knapp drei“, warnte WWF-Deutschlandchef Eberhard Brandes.

Ökologischer Fußabdruck wird größer

Der Zustand der Erde verschlechtert sich demnach weiter: Etwa 2,7 Milliarden Menschen haben zumindest zeitweise nicht ausreichend sauberes Trinkwasser, mehr als 13 Millionen Hektar Waldflächen verschwinden jährlich und die Bestände an Wirbeltieren sind um rund 30 Prozent in den letzten 40 Jahren zurückgegangen. „Wir müssen die Biodiversität erhalten und unseren ökologischen Fußabdruck verringern“, sagte Brandes.

Tropische Lebensräume von starker Zerstörung betroffen

In dem alle zwei Jahre veröffentlichten Bericht beschreibt der WWF den Zustand der Meere, Flüsse u nd Wälder. Zudem werden knapp 2.700 Tierarten in über 9.000 Populationen untersucht. Besonders stark betroffen sind tropische Areale – dort ging die Tierpopulation seit Aufzeichnungsbeginn 1970 um 60 Prozent zurück. Die Auswirkungen der überfischten Meere seien ebenfalls gravierend, warnte Brandes. Die Bestände gingen seit 1970 um mehr als 20 Prozent zurück, im Süßwasser sogar um 37 Prozent.

Positive Lichtblicke

In den gemäßigten Lebensräumen nahmen die Bestände wieder um ein Drittel zu. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Biodiversität dort in einem besseren Zustand befindet als in den Tropen“, so der WWF. Vielmehr habe sich Europa zu Beginn der Aufzeichnungen 1970 bereits auf dem Höhepunkt der Naturzerstörung befunden. Auf der Südhalbkugel setzte dieser erst später ein. „Zum anderen liegt es auch daran, dass Naturschutzmaßnahmen greifen“, sagte Brandes. So haben sich die Fischotter nach WWF-Angaben beispielsweise wieder ausgebreitet.