Was Lehrer von digitaler Technik im Unterricht halten

Berlin – Die Lehrer weiterführender Schulen in Deutschland bewerten den Einsatz digitaler Technologien im Unterricht zwiespältig. Laut einer Umfrage des Branchenverbands
Bitkom sehen sie sowohl klare Vorteile, als auch deutliche Nachteile.

Demnach glaubt ein Großteil der Befragten dass die Schülerinnen und Schüler motivierter sind (88 Prozent) und dass Inhalte und Zusammenhänge anschaulicher dargestellt und vermittelt werden (87 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass Schüler auf das Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereitet werden.

Andererseits sind 86 Prozent der Ansicht, dass die digitalen Hilfsmittel negative Auswirkungen auf die Schreibfertigkeit der jungen Menschen hat. Zudem glauben mehr als drei Viertel (77 Prozent), dass die Schüler dazu verleitet werden, Informationen aus dem Netz zu kopieren. Knapp die Hälfte (46 Prozent) fürchtet eine stärkere Überwachung des Unterrichts. Für die repräsentative Umfrage wurden mehr als 500 Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I befragt.

Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gab an, dass sie gerne häufiger digitale Technik einsetzen würden. Allerdings scheitern sie an fehlenden Geräten (58 Prozent), an fehlenden pädagogischen Konzepten (13 Prozent) oder an ihren eigenen Digital-Kenntnissen (12 Prozent). 36 Prozent fürchten zudem, dass die Technik im Unterricht versagen könnte.

«Die meisten Schulen verfügen nur über eine digitale Grundausstattung», sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. «Geräte wie Beamer, Whiteboards oder Tablets gibt es lediglich als Einzelgeräte oder in speziellen Fachräumen. Dabei sollten sie in allen Unterrichtsräumen Standard sein.» Laut der Umfrage werden Tablets von 3 Prozent der Befragten täglich eingesetzt, von 14 Prozent regelmäßig und von 19 Prozent nur in Ausnahmefällen.

Derzeit wird der zwischen Bund und Ländern bereits ausgehandelte Digitalpakt auf den Weg gebracht. Fünf Milliarden Euro sollen dabei vom Bund für die digitale Ausstattung der Schulen fließen, obwohl dieser für Schulen nicht zuständig ist.


(dpa)

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