VfB-Sportdirektor Mislintat orientiert sich an Mentor Klopp

Stuttgart – Der neue Sportdirektor Sven Mislintat will sich bei seiner Arbeit für den VfB Stuttgart auch an seinem Mentor Jürgen Klopp orientieren.

«Es ist eine Riesenaufgabe, so einen Club wie den VfB wieder dahin zu bringen, wo er mal war», sagte Mislintat. Aber was für wunderbare Geschichten möglich seien, sehe man «an einem meiner Mentoren, Jürgen Klopp, der gestern nach dreieinhalb Jahren Arbeit mit dem FC Liverpool den großen Titel gewonnen hat». Mislintat und Klopp hatten von 2008 bis 2015 gemeinsam bei Borussia Dortmund gearbeitet. Am Samstag gewann Klopp mit Liverpool den Champions-League-Titel.

Angesichts des erneuten Abstiegs des VfB in die 2. Fußball-Bundesliga will sich der 46-Jährige aber auch nicht blenden lassen. «Die Wahrheit ist auch, dass es eine große Krise gibt», sagte Mislintat. «Es gab aber auch keinen in meinem Umfeld, der gesagt hat: „Mach’s bloß nicht.“ Sondern im Gegenteil, es wurde eher gesagt: „Brutaler Club, Sven.“» Der frühere BVB-Scout arbeitet seit einem Monat als Sportdirektor für die Schwaben.

Der VfB will am Montag über mögliche Vertragsverlängerungen der Ex-Nationalspieler Christian Gentner, Dennis Aogo und Andreas Beck entscheiden. Die Verträge der drei Akteure laufen am 30. Juni aus. «Morgen werden wir das abschließend klären und dann auch auf die Spieler zugehen», sagte VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger.

Die «Bild» hatte zuvor berichtet, dass im Fall von Kapitän Gentner bereits eine Entscheidung gefallen sei und der 33-Jährige nach dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga keinen neuen Vertrag bekommen werde. «Mit Christian Gentner habe ich telefoniert, dass wir nächste Woche ein Gespräch führen werden», sagte Hitzlsperger.

Fest steht dagegen schon, dass der Abstieg in die 2. Liga den Verein finanziell hart trifft. Der Umsatz werde um ungefähr ein Drittel einbrechen, sagte Finanzvorstand Stefan Heim: «Die eine Hälfte davon entfällt auf geringere TV-Einnahmen, die andere auf geringere Sponsoring-Einnahmen.»

Heim kritisierte in dem Zusammenhang die frühere Ausgabenpolitik der sportlichen Führung des VfB deutlich. «Dieser Verein hat kein Mittelherkunftsproblem, sondern ein Mittelverwendungsproblem», sagte er. «Wir müssen Voraussetzungen schaffen, dass die Gelder im sportlichen Bereich sinnvoll verwendet werden. Wir brauchen maximale Kompetenz im sportlichen Bereich.»


(dpa)

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