Trotz 100-Mio-Offerte: Griezmann bleibt bei Atlético

Istra – Frankreichs Superstar Antoine Griezmann hat die Super-Offerte des FC Barcelona überraschend ausgeschlagen und hält Europa-League-Sieger Atlético Madrid die Treue.

«Ich habe entschieden, dass ich bleibe», verkündete der EM-Torschützenkönig in einer eigens dafür ausgestrahlten Sendung des spanischen TV-Kanals Movistar mit dem Titel «Die Entscheidung».

Zur Begründung sagte Griezmann: «Sie machen alles für das Team, was möglich ist, damit es vorangeht und wir mehr Chancen haben, die Champions League daheim zu gewinnen. Sie versuchen sehr viel, um Topspieler zu holen.» Das nächste Champions-League-Finale findet 2019 im neuen Stadion von Atlético in Madrid statt.

Dabei hatte in den vergangenen Wochen Lionel Messi höchstpersönlich um den 27 Jahre alten Torjäger geworben. «Um die Champions League zu gewinnen, brauchen wir die besten Fußballer. Und Griezmann gehört dazu», hatte der fünfmalige Weltfußballer offen seinen Wunsch nach einer Verpflichtung Griezmanns geäußert. Für eine Ausstiegsklausel in Höhe von 100 Millionen Euro hätte der Torjäger wechseln können. Doch Griezmann zieht es vor, bei den Colchoneros zu bleiben. Seine Vertragstreue – der Kontrakt läuft noch bis 2022 – soll ihm einen ordentlichen Gehaltsaufschlag einbringen.

Bei Barça hätte er zwar die weitaus größere Aussicht auf Titel gehabt, doch hinter Messi wäre ihm nur die Nebenrolle geblieben. Bei Atlético ist Griezmann dagegen der unumschränkte Liebling der Fans. Erst recht nach seinem grandiosen Auftritt im Europa-League-Finale, als er beim 3:0 gegen Olympique Marseille der große Matchwinner war und sein Endspiel-Trauma von 2016 mit Niederlagen in der Champions League und dem EM-Finale ablegte. «Die Gefühle für einen Club wachsen mit der Zeit. Ich bin seit vier Jahren bei Atlético, ich fühle mich heimisch», betonte der Stürmer.

Schon im vergangenen Jahr hatte sich Griezmann solidarisch mit dem Hauptstadt-Club gezeigt, als er auch wegen des Transferverbots für Atlético ein Angebot von Manchester United ausgeschlagen hatte. Das wäre ein Tiefschlag gewesen, hatte Griezmann gesagt, schließlich hätte der Verein nicht mehr reagieren können. Nach seinem Wechsel von Real Sociedad San Sebastián hat er in 209 Pflichtspielen beachtliche 112 Tore geschossen. Seit Anfang des Jahres erzielte er 22 seiner 29 Saisontore.

Ab jetzt geht bei Griezmann der Blick nur auf die WM. «Das Ziel ist der Titel. Ich habe viele Erfahrungen aus der WM 2014 und der EM mitgenommen. Nun ist es ein neuer Wettbewerb, ein neuer Traum», sagte Griezmann, der vor zwei Jahren bei der EM zum großen Star aufgestiegen war. Mit sechs Treffern wurde er Torschützenkönig und zum besten Spieler des Turniers gekürt, nur die Krönung blieb ihm beim 0:1 im Finale gegen Portugal versagt.


(dpa)

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