Thailand plant neue Touristengebühr

Bangkok – Viele Touristen in Thailand haben keine Krankenversicherung. Sie verursachen den Krankenhäusern nach Angaben der Regierung jährlich Kosten in Millionenhöhe.

Die Regierung will deshalb alle Urlauber, die mit einem Touristenvisum einreisen, voraussichtlich von November an für eine obligatorische Krankenversicherung zur Kasse bitten. Bei Einreise sollen einmalig 100 Baht (etwa 2,80 Euro) für eine Police fällig werden.

Diese neue Maßnahme sei notwendig und werde die boomende Touristenindustrie nicht negativ belasten, sagte Tourismus-Staatssekretär Chote Trachu.

Bereits Mitte Mai hatte die Regierung angekündigt, Langzeitbesuchern über 50 Jahren ohne gültige Krankenversicherung künftig keine Aufenthaltserlaubnis mehr zu geben. Dies werde vermutlich vom 1. Juli an gelten, teilte das Gesundheitsministerium in Bangkok mit.

Bislang mussten ältere Dauergäste eine Versicherung nur nachweisen, wenn sie ein Zehn-Jahres-Visum haben wollten. Künftig ist dies auch bei einem neuen Ein-Jahres-Visum erforderlich sowie bei der Verlängerung eines bestehenden Visums. Für Thailand-Touristen, die kürzer als ein Jahr bleiben wollen, gilt die Regelung nicht.

Begründet werden all diese Änderungen damit, dass Thailands Krankenhäuser immer wieder auf Rechnungen von älteren ausländischen Patienten sitzen bleiben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums summieren sich diese Kosten jährlich auf durchschnittlich 300 Millionen thailändische Baht (etwa 8,4 Millionen Euro). An den Küsten des südostasiatischen Urlaubsparadieses leben auch zahlreiche deutsche Rentner für mehrere Monate im Jahr oder noch länger.

Thailands Regierung beschäftigt sich seit 2017 damit, alle möglichen Kategorien von Besuchern mit einer Krankenversicherung auszustatten. 2018 kam eine Rekordzahl von 38 Millionen ausländischen Urlaubern in das Land, darunter mehr als 800.000 Deutsche. Für 2019 rechnet die Regierung mit 41 Millionen. Genaue Angaben zur Zahl der deutschen Rentner gibt es nicht.


(dpa/tmn)

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