Stuttgart patzt gegen Kiel – Bochum verspielt Sieg

Düsseldorf – Eine Woche vor dem großen Schlagerspiel der beiden großen Aufstiegsfavoriten hat der VfB Stuttgart die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst.

Die Schwaben unterlagen am Sonntag Holstein Kiel überraschend mit 0:1 (0:0) und bleiben mit 20 Zählern punktgleich hinter dem Hamburger SV auf Rang zwei. Der HSV kann den Vorsprung an der Spitze im Montagsspiel bei Arminia Bielefeld (18 Punkte) noch ausbauen. Am nächsten Samstag kommt es dann zum Top-Duell zwischen Hamburg und Stuttgart. Den Siegtreffer für die Kieler erzielte der Koreaner Jea-Sung Lee (55. Minute). Die Stuttgarter mussten in der zweiten Halbzeit auf den des Feldes verwiesenen Holger Badstuber verzichten.

Im Tabellenkeller hat der VfL Bochum nach mittlerweile fünf Spielen ohne Niederlage einen großen Sprung verpasst. Die Revier-Elf musste in einem turbulenten Spiel in letzter Minute nach 3:2-Führung noch das 3:3 gegen den Karlsruher SC hinnehmen. Dabei drehten die Bochumer zunächst zweimal einen Rückstand und kamen durch die Treffer von Saulo Decarli (10.), Danny Blum (29./Foulelfmeter) und Cristian Gamboa (32.) zur Führung. Anton Fink (90.+1) rettete dem KSC das 3:3. VfL-Keeper Manuel Riemann hielt noch einen Foulelfmeter des Karlsruhers Marc Lorenz (49.).

Das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und dem VfL Osnabrück endete torlos. Damit rückten beide Teams einen Platz nach vorn in der Tabelle. Auch Darmstadt 98 und Schlusslicht SV Wehen Wiesbaden haben gepunktet, bleiben aber auf den abstiegsgefährdeten Plätzen. Wehen erkämpfte sich einen Punkt beim 0:0 gegen den 1. FC Heidenheim, bleibt aber Letzter. Darmstadt gewann durch einen Treffer von Victor Palsson (80.) mit 1:0 beim FC St. Pauli und verbesserte sich auf elf Punkte. Die Elf vom Millerntor hingegen musste mit der ersten Niederlage nach sechs Spielen einen Rückschlag hinnehmen. «Das ist sehr ärgerlich», befand Torhüter Robin Himmelmann.

Die Überraschungsmannschaft im Kampf um die vorderen Plätze ist derzeit Erzgebirge Aue. In einem Wahnsinns-Spiel am Freitagabend zwangen die Sachsen sogar den 1. FC Nürnberg in die Knie. In einer Partie mit sieben Toren, drei Elfmetern und einem Platzverweis rettete Aues Torhüter Martin Männel in der neunten Minute der Nachspielzeit den Sieg, als er einen Strafstoß von Nürnbergs Michael Frey parieren konnte. Zuvor hatte Johannes Geis in der Nachspielzeit per Elfmeter das 3:3 für die Nürnberger erzielt, ehe Florian Krüger zwei Minute später das 4:3 gelang.

«Das war ein Spiel, das man so schnell nicht vergisst. Wir haben aus fünf Chancen vier Tore gemacht und Nürnberg gezeigt, wie die zweite Liga und wie der Fußball im Erzgebirge funktionieren», sagte Torhüter Männel. Mit 18 Zählern haben sich die Auer bereits auf Rang vier festgesetzt.


(dpa)

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