St.-Pauli-Premiere der Gegensätze für Lawrence und Penney

Hamburg – Ein besseres Debüt für den FC St. Pauli hätte sich James Lawrence wohl kaum ausmalen können. Hinten organisierte der neue Abwehrchef die Defensive, als wäre er schon lange dabei.

Und vorne sorgte der erst kürzlich vom RSC Anderlecht geholte walisische Fußball-Nationalspieler per Kopf für die Intitalzündung zum 2:1 (0:0) des FC St. Pauli gegen Holstein Kiel – und das auch noch mit der «heiligen» Rückennummer 21, die jahrelang Clubidol Holger Stanislawski getragen hatte und die eigentlich nicht mehr einfach so vergeben werden sollte.

«Für James Lawrence war es fantastisch. Nicht nur weil er ein richtig gutes Spiel gemacht hat, sondern auch, weil er sein erstes Tor erzielt hat», sagte St. Paulis Trainer Jos Luhukay. Und auch von Mitspielern, Clubspitze und Fans prasselte von allen Seiten das Lob auf den 27-Jährigen ein, dessen Verpflichtung sich für die Kiezkicker zu einem Glücksgriff erweisen könnte.

Denn die Ruhe und Souveränität, die Lawrence am Montagabend beim ersten Zweitliga-Saisonsieg der Kiezkicker ausstrahlte, schien auch auf seine Nebenleute Jan-Philipp Kalla und Daniel Buballa abzufärben. «Er bringt uns enorme Sicherheit in der Kette hinten durch seine Erfahrung, durch seine Spielstärke und seine Robustheit», sagte Kapitän Buballa. Und wie fand der so Gelobte selbst seine Premiere? «Ich bin gekommen, um mein Bestes zu geben und dem Team zu helfen», sagte Lawrence. «Und so ist es heute auch gekommen.»

Besonders imposant fand er die Flutlicht-Kulisse am mit 29 546 Zuschauern ausverkauften Millerntor – inklusive des AC/DC-Klassikers «Hells Bells» zum Einlaufen. «Unsere Fans haben das ganze Spiel über gesungen. Das war unglaublich. Der Sound kam von allen Seiten.»

So traumhaft Lawrence‘ Hamburg-Premiere verlief, so bitter war der Einstand des zweiten erst wenige Tage zuvor verpflichteten Neuzugangs Matt Penney. Der von Sheffield Wednesday geholte Engländer war auf der linken Seite zwar bemüht, doch vieles misslang. Man merkte dem 21-Jährigen an, dass er kaum Zeit hatte, das Zusammenspiel mit den neuen Teamkollegen einzustudieren. Zu allem Überfluss flog Penney in der Nachspielzeit wegen Ballwegschlagens mit Gelb-Rot vom Platz. «Unglücklicher kann ein Spiel nicht zu Ende gehen», sagte Luhukay.

Doch da St. Pauli nach den Treffern von Lawrence (49. Minute) und Christian Conteh (66.) und einem Gegentor von Kiels Makana Baku (81.) den Sieg in einem packenden Nordduell über die Zeit zitterte, trübte dies nicht die Gemütslage der Hausherren. Vielmehr sagte Sportchef Andreas Bornemann, es lohne sich, mit dem «engagierten Jungen» Penney zu arbeiten: «Er wird die Zeit kriegen.»


(dpa)

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