So sitzt und schützt der Fahrradhelm

Göttingen – Ein Fahrradhelm passt dann optimal, wenn er auf dem Kopf weder drückt noch wackelt. Damit kann er bei einem Sturz möglichst wenig verrutschen, erläutert der Tüv Süd.

Den richtigen Sitz klärt ein Test während einer gründlichen Anprobe. Der waagerecht aufgesetzte Helm sollte dazu etwa einen Finger breit über den Augenbrauen sitzen. Bei offenem Kinnriemen darf er nicht rutschen oder herunterfallen, wenn man den Kopf schüttelt und nach vorne beugt. Der beim Fahren stets zu schließende Kinnriemen sollte zwischen Gurt und Kinn etwa einen Finger breit Luft lassen.

Ist auch die Passform am Hinterkopf richtig eingestellt, hat der Helm nur minimales Spiel am Kopf. «Keinesfalls darf er sich über die Augen oder ins Genick schieben lassen. Und der Kopf darf sich nicht im Helm drehen», sagt David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad (pd-f). Er rät vom Erstkauf eines Helms im Internet ab. Besser sei es, mehrere Modelle in einem Geschäft auszuprobieren.

Für die Grundform ist der Kopfumfang des Radlers relevant. Für welche Kopfgröße sich ein Produkt eignet, steht in der Regel im Helm selbst oder auf der Verpackung, etwa als Angabe des Umfangs in Zentimetern und ergänzend mit einer Größenangabe wie L/XL.

Rein äußerlich können Radler die Qualität eines Fahrradhelms kaum erkennen. Frei verkäufliche Helme mit CE-Kennzeichnung bieten aber immer mindestens eine gewisse Grundsicherheit, sagt Koßmann. Der Tüv Süd verweist auf das GS-Zeichen und die europäische Norm EN 1078.

«Beim Fahrradhelm geht es ganz stark um das Thema Passform», sagt Koßmann. Die Hersteller nutzten unterschiedliche Musterköpfe für ihre Grundformen. «In der Regel findet man sich dann bei einem oder zwei Herstellern wieder, weil die eigene Kopfform gut dazu passt.» Ist man einmal bei einem Hersteller fündig geworden, könne man ziemlich sicher sein, dass weitere Modelle von ihm ebenfalls passen.

Unterschiede innerhalb eines Herstellerangebots begründen sich auch durch die ringförmigen Befestigungssysteme im Helm. Damit passen Radler den Helm beispielsweise über ein Stellrädchen passgenau an ihren Kopf an. Dazu kommen Polster und Riemen, damit der Helm sicher sitzt. So ein Verstellbereich ist wichtig: «Vielleicht hat meine Frisur ja mal mehr oder weniger Haare oder ich trage noch eine dünne Mütze unter Helm», sagt Koßmann, der aber vor dicken Mützen oder Kappen zwischen Haaren und Helm dringend abrät.

Das Material des Helms altert, so dass etwa alle fünf Jahre ein neuer fällig wird. Näheres dazu steht oft in der Bedienungsanleitung. Nach einem schweren Sturz muss ein Helm sofort ausgetauscht werden. In Deutschland gibt es keine Helmpflicht für Radler. Dennoch raten die Experten dazu, sich nicht ohne Kopfschutz aufs Rad zu setzen, um sich vor schweren Verletzungen zu schützen.


(dpa/tmn)

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