Schuldenkrise: Deutsche Bürgschaften wachsen auf 280 Milliarden Euro

Bisher bürgt Deutschland mit 211 Milliarden Euro im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise. Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge könnte sich die Summe zumindest vorübergehend auf 280 Milliarden erhöhen.

Beim Treffen der Euro-Finanzminister Ende März in Kopenhagen sollen die Bedingungen für eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms geschaffen werden, berichtet die Zeitung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen höhere Bürgschaften

Der dauerhafte Fond des ESM solle nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht zusätzlich aufgestockt werden. Im Falle einer Erhöhung müsse auch Deutschlang mit steigenden Bürgschaften rechnen. Indes wird Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in Kopenhagen aber offenbar einem parallelen Wirken des ESM sowie des provisorischen Rettungsschirms EFSD zustimmen müssen.

Rund 190 Milliarden Euro der insgesamt 440 Milliarden des EFSF sind bereits für den Einsatz in Griechenland, Portugal und Irland vorgesehen. Unklar ist dem Bericht nach noch, in welchem finanziellen und zeitlichen Rahmen die Doppelexistenz beider Fonds ablaufen wird.

 Deutscher Gesamtbürgschaftsrahmen von 280 Milliarden Euro

Der Bericht geht von dem Fortbestehen der bereits verplanten 190 Milliarden Euro des EFSF aus, bis alle Programme 2015 ausgelaufen sind. In dem Fall wären 90 Milliarden Euro der deutschen Bürgschaften in Gesamthöhe von 211 Milliarden übrig. Neue ESM-Garantien (168 Mrd.) sowie der deutsche Anteil am ESM-Kapital (22 Mrd.) würde den deutschen Gesamtbürgschaftsrahmen auf eine Summe von etwa 280 Milliarden Euro treiben. Das entspricht fast dem gesamten Bundeshaushalt 2012.