Schönweitz zur umstrittenen Youth League: Gewinn

Nyon/Sinsheim – Meikel Schönweitz, Cheftrainer der deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften im Fußball, hat vor dem Final-Four-

Turnier der Youth League die umstrittene Spielklasse verteidigt.

«Sportlich ist die Youth League ein Gewinn für alle Beteiligten», sagte der 39-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Die Begleiterscheinungen – zum Beispiel Anpassung des Trainingsrhythmus und Fehlzeiten in der Schule – zu kompensieren, ist sicherlich eine zusätzliche Herausforderung.» In der Königsklasse der Junioren trifft die TSG 1899 Hoffenheim im Halbfinale am Freitag (14.00 Uhr/DAZN) im schweizerischen Nyon auf den FC Porto.

Danach spielen die jeweils zweimaligen Youth-League-Sieger FC Barcelona und FC Chelsea um den Einzug ins Finale, das am gleichen Ort am Montag (18.00 Uhr) ausgetragen wird. Hoffenheim hatte im Viertelfinale Real Madrid ausgeschaltet.

Kritik gibt es vor allem daran, dass die aufwändigen Reisen den ohnehin stressgeplagten Kickern viel Schulzeit rauben. So hat DFB-Juniorentrainer Frank Kramer die Organisation als «höchst bedenklich» bezeichnet. Alleine durch Auswärtsspiele in der Gruppenphase, sagte der 46-Jährige in einem Interview, würden die Spieler dreimal bis zu drei Tage in der Schule fehlen.

Seit der Einführung 2013/2014 hat noch kein deutsches Team die Youth League gewonnen. Auf die Frage, wie die deutschen Clubs im europäischen Vergleich stehen, sagte Schönweitz: «Das variiert natürlich von Gegner zu Gegner. Insgesamt ist aktuell der Trend zu erkennen, dass die internationalen Topteams immer jüngere Spieler einsetzen.»

Zum einen würden die Ergebnisse der vergangenen Jahre den Status widerspiegeln – «da zählen wir schlicht und ergreifend nicht zu den führenden Nationen». Anderseits habe aufgrund der Schulsituation und des Regelspielbetriebs in der A-Junioren-Bundesliga die Youth League hierzulande eine andere Wertigkeit.


(dpa)

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