Schock in Nachspielzeit: Hannover verliert auch Kellerduell

Hannover – Die Desaster-HInrunde ist für Hannover 96 komplett. Durch ein Gegentor in der Nachspielzeit verlor der Tabellenvorletzte am Samstag das Kellerduell gegen Fortuna Düsseldorf mit 0:1 (0:0) und geht nun mit nur elf Punkten aus 17 Spielen auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause.

Der Aufsteiger dagegen feierte durch das Tor des eingewechselten Oliver Fink (90.+2) den dritten Sieg in Serie und geht mit einem komfortablen Vorsprung von sieben Punkten auf Hannover in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga.

Dieser späte Sieg für Düsseldorf hatte sich mindestens eine halbe Stunde lang abgezeichnet, denn die Fortuna vergab in der zweiten Halbzeit zahlreiche gute Chancen. 96 dagegen stand dagegen nach dem Abpfiff wie unter Schock. Nur der harte Kern der Fans brachte noch vereinzelte Pfiffe gegen die Mannschaft heraus.

Genau für den nun eingetretenen Fall des nächsten Rückschlags hatte Trainer André Breitenreiter vorher angekündigt, seinen Profis den Weihnachtsurlaub zu streichen. Dazu wird der Verein im neuen Jahr noch weitere Baustellen schließen müssen, um nach 2016 nicht erneut aus der Fußball-Bundesliga abzusteigen. Der Tabellen-17. braucht einen Ersatz für den am Knie verletzten Niclas Füllkrug, weitere Verstärkungen für Abwehr und Außenposition sowie eine Entscheidung im Dauerstreit um die Übernahmepläne von Clubchef Martin Kind.

Vor 34.200 Zuschauern war Hannover zwar eine Halbzeit lang optisch überlegen und auch sehr engagiert. Ohne die verletzten Füllkrug und Ihlas Bebou fehlte es der Offensive aber an Wucht und Qualität. Beispiel 23. Minute: Eine gute Konterchance für Bobby Wood und Hendrik Weydandt blieb ungenutzt, weil der entscheidende Pass von Wood zu ungenau kam. Beispiel 30. Minute: Wieder war Wood in einer guten Schussposition, bekam den Ball aber nicht unter Kontrolle.

Düsseldorf konzentrierte sich zunächst ganz auf die Sicherung des eigenen Tores sowie gelegentliche schnelle Konter. Bei der besten Chance der ersten Halbzeit für den ehemaligen 96er Kenan Karaman wäre diese Strategie in der 36. Minute auch beinahe aufgegangen.

Im Vergleich zum völlig überraschenden 2:1-Sieg gegen Tabellenführer Borussia Dortmund setzte Trainer Friedhelm Funkel den Torschützen Jean Zimmer, den wichtigen Mittelfeldspieler Fink und auch den Marco-Reus-Bewacher Marcel Sobottka zunächst auf die Bank. Trotzdem erwies sich die Fortuna erneut als funktionierende Einheit, die vor allem die zweite Halbzeit phasenweise klar dominierte.

In der 61. Minute drehte mit Niko Gießelmann ein weiterer Ex-Hannoveraner bereits jubelnd Richtung Gästefans ab, doch 96-Torwart Michael Esser parierte den Ball noch wenige Zentimeter vor der Torlinie. Nur vier Minuten später rettete Esser erneut gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Karaman (65.).

Bereits in dieser Phase hätte die Fortuna das Spiel entscheiden müssen. Hannover baute immer mehr ab. Offensiv ging gar nichts mehr zusammen, auch die Zuschauer wurden immer unruhiger. Das späte 0:1 war die logische Konsequenz aus diesem Spielverlauf.


(dpa)

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