Schalke untermauert Europacup-Ambitionen: 2:1 Heimsieg

Gelsenkirchen – Der FC Schalke 04 hat seine Mini-Krise überwunden und lässt sich im Kampf um die Europapokal-Plätze nicht abschütteln.

Nach zuletzt zwei Niederlagen besiegten die Königsblauen im Bundesliga-Topspiel die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1 (2:0) und hielten Anschluss an die Champions-League-Ränge.

Thilo Kehrer (11. Minute) und Breel Embolo (28.) sorgten vor 60.741 Zuschauern in der Veltins-Arena für den verdienten Erfolg. Andrej Kramaric (78.) gelang nur noch der Anschlusstreffer für die insgesamt enttäuschenden und seit sieben Auswärtsspielen sieglosen Kraichgauer.

«Wir sind die letzten zehn Minuten, Viertelstunde massiv unter Druck geraten», gab Schalke-Manager Christian Heidel mit Blick auf die nach dem Anschlusstreffer spannende Schlussphase zu. «Wir haben es vorher versäumt, das 3:0 zu machen, dann wird so ein Spiel nochmal eng.» Hoffenheim-Kapitän Kevin Vogt urteilte: «Wir waren zu träge. Die letzten Minuten haben wir es richtig gemacht. Da waren wir gierig, da wollten wir unbedingt, das war in der ersten Halbzeit nicht so.»

Schalke-Coach Domenico Tedesco nahm nach dem 1:2 beim FC Bayern nur einen Wechsel vor. Matija Nastasic rückte nach seiner Gelb-Sperre wieder in die Startelf. Für den gesperrten Max Meyer erwies sich Benjamin Stambouli als guter Vertreter im defensiven Mittelfeld. Bei der TSG spielten Ermin Bicakcic, Pavel Kaderabek und Torjäger Mark Uth, der im Sommer nach Schalke wechselt, für Kevin Akpoguma, Serge Gnabry (krank) und Dennis Geiger (Zerrung).

Die Königsblauen machten von Beginn an viel Druck und schockten die Gäste mit der frühen Führung. Einen Distanzschuss von Franco Di Santo konnte 1899-Keeper Oliver Baumann gerade noch aus dem Eck fischen. Doch nach einer zunächst abgewehrten Ecke kam der Ball von Schalkes Antreiber Leon Goretzka zu Kehrer, der im Strafraum am höchsten stieg und Baumann per Kopf keine Abwehrchance ließ.

Anders als zuletzt drängte Schalke sofort auf das zweite Tor. Doch das vermeintliche 2:0 durch Embolo wurde nach Intervention des Videoassistenten wieder zurückgenommen, weil der Schweizer beim Pass von Alessandro Schöpf knapp im Abseits stand. 14 Minuten später nutzte Embolo einen katastrophalen Fehler von TSG-Abwehrchef Vogt, der ihm den Ball in die Beine spielte, dann doch zu seinem zweiten Saisontreffer. Der 21-Jährige musste den Ball nur noch an Baumann vorbei einschieben. «Das ist mein Fehler, den nehme ich auf meine Kappe», sagte Vogt zu seinem Schnitzer vor dem Gegentor.

Das Team von Julian Nagelsmann konnte sich kaum aus der Umklammerung befreien und tat sich schwer im Spiel nach vorn. Die einzige nennenswerte Chance vor der Pause hatte Bicakcic (44.), dessen Distanzschuss Schalke-Torwart Ralf Fährmann aber kaum Mühe bereitete. Zudem wackelte die TSG-Abwehr häufig bedenklich.

Kurios: Kurz nach Wiederanpfiff knickte Schiedsrichter-Assistent Robert Schröder um und konnte nicht weitermachen. Für ihn sprang der Vierte Offizielle Guido Kleve an der Linie ein. Danach hätte Guido Burgstaller gegen die zu spät aufwachsenden Gäste sogar auf 3:0 erhöhen können. Doch zunächst war Baumann (56.) auf dem Posten, dann verzog der Österreicher (67.) knapp. Auf der Gegenseite sorgten der Bald-Schalker Uth (69.) und Adam Szalai (70.) mit einen Schuss auf das Tornetz für ein wenig Gefahr, ehe es nach Kramarics Anschlusstor doch noch mal spannend wurde.


(dpa)

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