Schalke bleibt nach 0:1 beim SC Freiburg Schlusslicht

Freiburg – Domenico Tedesco umarmte fast jeden seiner Spieler. Mit hängenden Köpfen und etwas verloren standen Schalkes Profis auf dem Platz, im Anschluss an das 0:1 (0:0) beim SC Freiburg traten sie gemeinsam mit ihrem Trainer dann noch den Weg zu ihren gefrusteten Fans an.

Nach der fünften Niederlage im fünften Bundesliga-Spiel der Saison hatten einige Anhänger Redebedarf. Eine solche Negativserie zum Start hatte es beim Fußball-Revierclub zuletzt in der Saison 2016/17 gegeben. Florian Niederlechner (52. Minute) erzielte vor 24.000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion den entscheidenden Treffer nach einer unglücklichen Abwehr von Schalkes Torhüter Ralf Fährmann.

Die Schalker bleiben damit punkt- und siegloser Tabellenletzter – und der Druck auf den jungen Tedesco dürfte weiter steigen. «Wir müssen so weitermachen, wir müssen die Tore machen», forderte Tedesco. «Wir hatten zahlreiche Großchancen, vor allem im erstzen Durchgang haben wir es gut gemacht.» Freiburg dagegen rückt nach dem zweiten Erfolg in Serie ins Mittelfeld vor. «Das tut uns natürlich gut», sagte Sportvorstand Jochen Saier. «Wir haben in einigen Szenen auch Glück gehabt, aber wir haben es in der zweiten Halbzeit gut gespielt.»

Tedesco änderte seine Startelf nach der Misserfolgsserie in der Liga gleich auf sechs Positionen. Unter anderem saßen Abwehrchef Naldo und Neuzugang Sebastian Rudy nur auf der Bank, Angreifer Franco Di Santo war nach seinem Disput mit Tedesco nicht einmal im Kader.

Der Revierclub startete vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw mit viel Tempo in die Partie. Offensivspieler Cedric Teuchert traf schon nach fünf Minuten ins Tor, der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung aber zurecht nicht anerkannt. Die Gastgeber blieben passiv und überließen dem Champions-League-Teilnehmer die Initiative. Vor allem im Offensiv- und Aufbauspiel haperte es, Chancen durch Marco Terrazzino (10.) und Nicolas Höfler (24.) blieben ungenutzt.

Mit der Zeit wurden die Königsblauen mutiger und griffen die Freiburger nun früh an. Die Offensive um Teuchert, Breel Embolo und Amine Harit attackierte Freiburgs Innenverteidiger schon im Aufbauspiel. Allerdings unterliefen der Tedesco-Elf zu viele Fehler, weshalb das frühe Pressing zunächst ohne Erfolg blieb.

Vor allem über ihre linke Seite spielten sich die Gäste anschließend Chancen heraus. Wenn sich Außenverteidiger Hamza Mendyl offensiv mit einschaltete, wurde es gefährlich. Der Marokkaner vergab auch die bis dahin beste Chance, als er nach feinem Pass von Jewgeni Konopljanka nur den Innenpfosten traf (41.). Spätestens jetzt wäre eine Führung für die Schalker verdient gewesen. Freiburg konnte sich bei Torhüter Alexander Schwolow bedanken, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging.

Und die Schalker wurden für ihre vergebenen Chancen gleich nach der Pause bestraft: Einen Distanzschuss von Christian Günter konnte Fährmann nur abklatschen lassen, Niederlechner traf zur glücklichen Führung für Freiburg. Damit gehen alle vier Tore des Sportclubs gegen Schalke seit dem Wiederaufstieg 2016 auf das Konto des 27-Jährigen.

Schalke war um eine schnelle Antwort bemüht, agierte offensiv aber nicht zwingend genug. Der Tedesco-Elf fehlten die Lösungen, um sich klare Chancen herauszuspielen. Freiburg war nun auf Ergebnissicherung bedacht, Trainer Christian Streich stellte auf eine Fünferkette um. Die Angriffsbemühungen der Schalker in der Schlussphase blieben wirkungslos, Freiburg brachte den Vorsprung clever über die Zeit.


(dpa)

(dpa)